Es ist ein schmaler Grat, auf dem Firmenchefs in diesen Krisentagen wandern. Auf der einen Seite ist ihr Unternehmen, für dessen Erfolg sie verantwortlich sind.

Auf der anderen Seite ist das große Ganze - die soziale Marktwirtschaft. Unternehmer fühlen sich ihr idealerweise verantwortlich. Doch die Abwägung betriebswirtschaftlicher Interessen gegen volkswirtschaftliche dürfte ihnen heute ungleich schwerer fallen als ohnehin schon. Bauen sie Personal ab und senken Kosten, stärken sie die eigene Firma kurzfristig. Schwächen aber die Volkswirtschaft - und damit im weiteren Schritt womöglich wieder den eigenen Betrieb. Eine Abwärtsspirale. Halten sie aber mehr Personal, als in der Krise geboten ist, könnte das die Firma schwächen - und die Jobs aller Mitarbeiter gefährden. Es ist zu hoffen, dass die Unternehmer Augenmaß bewahren. Balance halten. Ein Tabu ist, die Krise als Alibi für unnötige Entlassungen herzunehmen.