In Schleswig-Holstein zahlen Eltern im bundesweiten Vergleich die höchsten Kindertagesstättenbeiträge.
Und nur wenige Familien erfüllen mit ihrem Einkommen die Ermäßigungskriterien der Sozialstaffel. Die letzte Erhöhung der Kita-Gebühren in Ahrensburg liegt nicht einmal zwei Jahre zurück. Ab diesem Sommer sollen Eltern für die Betreuung ihrer Kinder noch tiefer in die Tasche greifen, je nach Platzart und Stundenzahl müssen sie bis zu 21 Euro mehr monatlich zahlen. Das ist für keine Familie ein Pappenstiel.
Parteien jeder Couleur schreiben sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf die Fahnen. Doch Eltern wollen dabei eines gewiss nicht, nämlich dass ihr Lohn von den Betreuungskosten aufgezehrt wird. Die Ahrensburger Politiker werden ihnen beweisen müssen, dass ihre viel beschworenen Formeln einer familienfreundlichen Politik keine Lippenbekenntnisse bleiben. Wenn die Stadt attraktiv sein will für junge Familien, ist eine weitere Erhöhung der Kita-Gebühren gewiss das falsche Signal. Schon jetzt wenden sich auswärtige Familien anderen Kommunen zu, die mehr und günstigere Kita-Plätze vorhalten.
Wem dann die Politik noch entgegen hält, dass ein privater Babysitter immer noch teurer sei als ein städtischer Krippenplatz, der kann sich nur verhöhnt fühlen. Als Elternteil arbeiten zu gehen, ist für viele kein freiwilliger Luxus, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Zukunftsorientiert ist, wer Familien dabei mit günstiger und ausreichender Kinderbetreuung unterstützt. Alles andere ist ein Signal in die entgegengesetzte Richtung.