Mit Geschenken ist das so eine Sache.
Wenn sie nicht gefallen, landen sie in der Schublade, auf dem Dachboden oder werden im Internet versteigert.
Der Muschelläufer ist so ein Geschenk. Das 25 000 Euro teure Kunstwerk wurde der Stadt von den Ahrensburger Rotariern aufs Rondeel gestellt. Nun ist es nicht so, dass der blaue Mann auf der Muschel in Ahrensburgs Zentrum allen Bürgern missfiele. Insbesondere Kinder mögen die Skulptur. Sie lauschen an der Muschel und klettern darauf herum.
Allerdings hat das Geschenk bislang nicht nur polarisiert. Mehrere Reparaturen haben auch eine Menge Kosten verursacht. Kosten, an denen die Stadt hängen geblieben ist.
Nun haben die Politiker reagiert. Mit ihrem Beschluss, keine weiteren Reparaturen zu bezahlen, wird das Kunstwerk sich selbst überlassen. Das wirft die Frage auf, was passiert, wenn Randalierer den Muschelmann immer weiter beschädigen. Wird dann wieder notdürftig Klebeband eingesetzt? Bis er zusammenbricht? Oder wie eine altägyptische Mumie aussieht?
Die Politiker haben mit ihrer Entscheidung das Problem nicht gelöst, sondern die Lösung verschoben. Was geholfen hätte, wäre ein klares Bekenntnis zu einem Standort gewesen - entweder auf dem Rondeel oder an anderer Stelle. Denn eines hat der Muschelläufer wirklich geschafft: Noch nie zuvor haben die Ahrensburger so viel über ein Kunstwerk gesprochen. Und das schaffen die wenigsten Geschenke.