Ammersbek. Gemeindevertretung setzt B-Plan-Änderung auf Anfang. Ersatz für Fällungen auf dem Grundstück wird festgeschrieben.

Das Ammersbeker 37-Millionen-Euro-Projekt der Specht-Gruppe aus Bremen verzögert sich weiter. Auf einem rund 14.500 Quadratmeter großen Grundstück an der Bergstedter Chaussee direkt an der Landesgrenze zu Hamburg soll ein Seniorencampus plus Kindergarten entstehen. Geplant sind vier Gebäude mit 137 stationären Pflegeplätzen, 70 altengerechten Wohnungen und einer Kita für etwa 70 Kinder. Die Planung war bereits im August 2019 präsentiert worden.

Die Gemeindevertreter beschäftigen sich bei ihrer nächsten Sitzung erneut mit der nötigen Änderung des Bebauungsplans Nummer 10. Den hatten sie zwar schon im März 2021 beschlossen. Doch im weiteren Verfahren stellte sich unter anderem heraus, dass der Investor die Entwässerung verändern muss. Nach Abstimmungsgesprächen und einer Stellungnahme des Kreises Stormarn wird nun der sogenannte Satzungsbeschluss zum B-Plan vom März 2021 aufgehoben und im Anschluss ein erneutes Beteiligungsverfahren eingeleitet.

Eigentümer ließ Bäume fällen, ohne Anträge zu stellen

Neu ist, dass das Niederschlagswasser über eine Rigole (Speicherbox) auf dem Grundstück zurückgehalten und gedrosselt abgeleitet wird. Außerdem soll festgelegt werden, dass 44 größere Laubbäume (20 bis 25 Zentimeter Stammumfang) auf dem Areal gepflanzt werden müssen. Sie sind der Ersatz für Fällungen von geschützten Bäumen im Frühjahr dieses Jahres. Der Eigentümer hatte unter anderem Linden, Erlen und Eichen entfernen lassen, ohne zuvor Anträge zu stellen. Zudem wurden laut Gutachtern weitere Bäume nicht fachgerecht gestutzt.

Schließlich haben sich in der Ausführungsplanung des Investors noch einige Gebäudehöhen geringfügig geändert. Die Überschreitungen liegen laut Verwaltung zwischen zehn und 31 Zentimetern.

Das Bremer Immobilienunternehmen baut deutschlandweit Pflegeheime

Ursprünglich hatte die Specht-Gruppe gehofft, schon in diesem Sommer mit dem Bau zu beginnen. Der neue Zeitplan hänge auch vom Inkrafttreten des geänderten B-Plans ab, so eine Firmensprecherin. „Da wollen wir jetzt nicht in die Glaskugel schauen“, sagte sie.

Das auf Pflegeheime spezialisierte Immobilienunternehmen hat ähnliche Konzepte bereits an etlichen anderen Standorten umgesetzt. Rolf Specht, der die Firmengruppe 1988 gegründet hat, ist aktuell geschäftsführender Gesellschafter. In mehr als 30 Jahren wurden weit mehr als 100 Pflegeeinrichtungen in allen Teilen Deutschlands gebaut.

Gemeindevertretersitzung Ammersbek Di 13.12., 19.30 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus, Am Gutshof 1