Ahrensburg. Angeblich taubstumme Menschen bitten auf Parkplätzen um Geld für Verein Handicap International. Der warnt vor der Masche.
In der Vorweihnachtszeit sind in Ahrensburg betrügerische Spendensammler unterwegs. Die Frauen und Männer geben sich meist als taubstumm aus und behaupten auf ihrer Unterschriften- und Spendenliste, dass sie um Geld für Projekte des Vereins Handicap International zur Unterstützung von behinderten Menschen bitten. Den Verein gibt es wirklich. Er betont allerdings, nichts mit den illegalen Straßensammlungen zu tun zu haben.
Die Betrüger waren jüngst auf dem Parkplatz am Aldi-Supermarkt im Gewerbegebiet Beimoor-Süd unterwegs. Eine Ahrensburgerin hatte ihr Auto gerade abgestellt, als eine etwa 40 Jahre alte Frau mit einem Klemmbrett in der Hand an den Wagen getreten sei. Die Fahrerin, die noch am Steuer saß, öffnete das Seitenfenster. Daraufhin habe die Unbekannte gelächelt und eine Unterschriftenliste hingehalten. Darauf waren im oberen Teil ein Rollstuhl, die Deutschlandfahne sowie das Logo von Handicap International zu sehen.
Ahrensburgerin meldete den Vorfall auch der Polizei
Auf dem Blatt gab es jeweils eine Spalte für Unterschriften, Datum und Spendenbetrag. Etliche Zeilen seien bereits mit Beträgen von fünf bis 20 Euro ausgefüllt gewesen. „Dieses Papierblatt kam mir billig kopiert und unseriös vor, sodass ich das Klemmblatt ohne Unterschrift und Betrag zurückreichte“, sagt die Ahrensburgerin. Daraufhin sei die andere Frau sofort verschwunden.
Zu Hause recherchierte die Ahrensburgerin im Internet, wo sie sofort fündig wurde: Handicap International warnt seit Jahren vor den Betrügern. Der seriöse Verein, der sich weltweit um behinderte und benachteiligte Menschen kümmert, weist darauf hin, keinerlei Haus- und Straßensammlungen zu machen.
Betrüger laden sich das Logo des Verein im Internet herunter
„Es tut uns sehr leid, dass hilfsbereite Menschen betrogen werden“, so eine Sprecherin. Immer wieder habe man Anzeige erstattet. Betroffene Bürger sollten ebenfalls die örtliche Polizei informieren. Das hat auch die Ahrensburgerin getan.
Die Betrüger laden sich das Logo des Vereins aus dem Internet herunter und drucken es aus. In fehlerhaftem Deutsch steht darunter meist etwas über Bauprojekte für Behinderte oder Kinder.