Oststeinbek. An Artur Rodes Grundstück wird derzeit gebaut. Was er nach der Rückkehr von einem Ausflug vorfand, gefiel ihm nicht.

Als Artur Rode kürzlich von einem Tag an der Ostsee zurück in sein Eigenheim nach Oststeinbek kam, da traute er seinen Augen kaum. Er wohnt am Ende des Querweges. Sein Grundstück grenzt direkt an das Feld, das wie berichtet derzeit für den Bau des Williparks erschlossen wird. Dort werden 90 Seniorenwohnungen und ein Bürokomplex entstehen.

Willipark Oststeinbek: Eckpfeiler und Zaun wurden beschädigt

„Am 8. August waren wir unterwegs“, sagt Rode. „Am nächsten Morgen, also am 9. August, ging ich um das Haus herum. Ich gucke immer mal wieder, was da gerade so passiert und wie weit die Bauarbeiter sind.“ Doch da bemerkte der Oststeinbeker eine böse Überraschung. „Ich habe gesehen, dass man bei uns direkt am Gartenzaun den Boden weggenommen hat und dabei Eckpfeiler und Zaun beschädigt hat“, sagt Rode.

Etwa 30 Meter weiter habe ein Baggerfahrer gestanden, der gerade Pause machte. Artur Rode sprach ihn an. „Ich fragte ihn, ob er und seine Kollegen hier gestern gearbeitet haben, was er bejahte“, sagt er. Der Oststeinbeker bat den Arbeiter der ausführenden Firma Strabag, mitzukommen und sich den Schaden anzusehen. „Er wollte nichts Genaues dazu sagen und holte seinen Vorarbeiter.“ Dieser wiederum habe zwar das Offensichtliche ausgesprochen, nämlich, dass der Zaun kaputt sein, bestätigte aber nicht, dass der Schäden durch die Bauarbeiten verursacht wurde. „Er sagte mir aber, dass er den Sachverhalt weitergeben und sich in den kommenden Tagen jemand bei mir melden würde.“

Strabag bot an, den Zaun zu reparieren

Rode wartete und wartete. „Es passierte nichts“, sagt er. Der Oststeinbeker fragte nach dem Bauleiter, sprach mit diesem. Auch der habe sich den Schaden angeguckt. „Er sagte: Ich weiß nicht, ob wir das waren, das kann ich schwer sagen. Aber ich repariere Ihnen den Zaun.“

Das wollte Artur Rode aber nicht. „Ich habe gefragt: Meinen Sie, dass Sie solche Betonpfähle noch bekommen?“ Nein, die werde es wohl nicht mehr geben, habe der Bauleiter ihm geantwortet. Aber man werde das reparieren. Der Oststeinbeker bestand aber darauf, dass eine Spezialfirma den Schaden beseitigt. Das habe der Bauleiter aber nicht akzeptiert, sondern ein anderes Angebot gemacht: „Er wollte den Zaun kostenlos entsorgen, damit ich dann auf eigene Kosten einen neuen Zaun aufstellen kann“, so Rode. Auch das wollte der Bürger nicht.

Bürger schätzt Sachschaden auf 2000 bis 3000 Euro

Er bat den Bauleiter, den Fall an die Rechtsabteilung der Firma weiterzugeben, damit diese sich dazu äußert. Wieder wartete Rode. Als er nachfragte, bekam er die Antwort: Da wird nichts mehr kommen. Der Bauleiter habe, so Rode, mitgeteilt, dass die Firma Strabag den Schaden nicht verursacht habe.

Artur Rode setzte ein Schreiben an den Bauleiter auf, wieder mit der Bitte, den Fall an die zuständige Stelle weiterzuleiten. Wieder passierte nichts. Rode: „Mit dem Angebot, den Zaun zu reparieren, hat man doch eigentlich zugegeben oder zu entsorgen, dass der Schaden durch die Bauarbeiten verursacht wurde.“ Dass das doch eigentlich schon ein Eingeständnis war, damit konfrontierte Rode auch den Bauleiter, der das wiederum dementiert habe.

So oder so: Für Artur Rode ist offensichtlich, wer den Zaun beschädigt hat. Er kann sich nicht vorstellen, dass etwas anderes als die Bauarbeiten den Schaden verursacht haben. Die Spuren der Bagger auf dem Sand zeigten, so Rode weiter, wie nah die Baustellenfahrzeuge an seinem Grundstück vorbeifahren würden. Da könne so etwas schon einmal vorkommen. Den Sachschaden schätzt Rode auf 2000 bis 3000 Euro.

Oststeinbeker war auch schon bei der Polizei

Wie aber nun die Firma Strabag mit ihm umgehe und sich der Verantwortung entziehen will, das gefällt dem Bürger nicht. Auch bei der Polizei sei Rode gewesen. Dort habe man ihm mitgeteilt, dass man nicht zuständig sei. Man könne nicht aufklären, wer der Schuldige sei.

Man habe ihm aber geraten, seine Rechtsschutzversicherung in Schutz zu nehmen. Denn die hat der Bürger. Doch: „Das Grundstück ist nicht mitversichert, wie ich erfahren habe“, so Rode. Die Versicherung habe ihm aber angeboten, einen Antrag auf Kulanz zu stellen, damit die Versicherung den Fall übernimmt. Das hat Rode getan, wartet nun das Ergebnis ab. Sollte über den Antrag positiv entschieden werden, stellt die Versicherung Rode einen Anwalt zur Verfügung.

Die Firma Strabag will nicht für den Schaden verantwortlich sein

Den braucht der Oststeinbeker vermutlich auch. Denn bei der Firma Strabag nachgefragt, weist diese die Vorwürfe von sich, will nicht für den Schaden am Zaun verantwortlich sein. „Nach Rücksprache mit unserem Projektteam stellt sich die Sachlage anders dar“, sagt Sprecherin Dorothee Marx auf Nachfrage dieser Zeitung. „Der schadhafte Zaun ist nicht auf den Baustellenbetrieb zurückzuführen, daher wurde ein Neubau des Zauns auf unsere Kosten abgelehnt“, so Dorothee Marx weiter.

Das Baustellenteam habe dies, so die Sprecherin weiter, dem Bürger mehrfach erläutert. Marx: „Ihn beim Entfernen des baufälligen Zauns zu unterstützen, war ein zusätzliches, rein freiwilliges Hilfsangebot unseres Teams, das nichts für den baufälligen Zaun kann.“