Ahrensburg. Frank Baah war vor sieben Jahren aus Ghana geflüchtet. Die gute Nachricht erhielt er in letzter Sekunde. So geht es nun für ihn weiter.

Am Mittwoch kam die erlösende Nachricht: Tischtennistrainer Frank Baah, der beim SSC Hagen Ahrensburg die Jugend trainiert, darf vorerst in Deutschland bleiben. Wie berichtet, stand die Abschiebung des beliebten Trainers, der vor sieben Jahren aus Ghana geflüchtet war, unmittelbar bevor. Der von Vereinsmitgliedern eingeschaltete Anwalt hatte nur eine aufschiebende Duldung bis zum 9. Juni erreichen können.

Vereinsmitglieder sammelten Geld für Anwalt

Großer Rückhalt im Verein: Frank Baah (M.) und seine Unterstützer.
Großer Rückhalt im Verein: Frank Baah (M.) und seine Unterstützer. © Elvira Nickmann

Einer, der sich für den Verbleib Baahs stark gemacht hat, ist Jugendtrainer Erhard Mindermann. Baahs Anwalt teilte ihm telefonisch mit, dass die Duldung bis 2. September verlängert worden sei. Am Morgen hatte es noch geheißen, dass es bei der Abschiebung bleibe. Daraufhin hatte der Anwalt bei der Behörde interveniert. Baah hat inzwischen einen Vertrag für einen Job als Lagerist, könnte also für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen.

Der Anruf erreichte Mindermann mitten in einem Dreh für das Schleswig-Holstein Magazin des NDR, der durch den Abendblatt-Artikel auf das Schicksal des Geflüchteten aufmerksam geworden war. Mindermann sagt: „Der NDR hat mich am Dienstagabend angerufen, da eine Redakteurin des Senders den Artikel über Frank Baah gelesen hatte und darüber berichten wollte.“

Baah hatte Busticket für Italien schon besorgt

Jonas Jensen, stellvertretender Leiter der Tischtennisabteilung sagt, dass sich Baah bereits für Mittwoch ein Busticket nach Italien besorgt hatte, für das er eine Aufenthaltsgenehmigung besitzt. Jensen: „Er hatte Angst, dass er sonst in ein Flugzeug nach Afrika gezerrt wird.“ Als Baah erfahren habe, dass er die Reise nicht antreten müsse, sei er natürlich überglücklich gewesen.

„Daraufhin haben ein paar Mitglieder spontan mit ihm einen kleinen Umtrunk gemacht“, sagt Jensen. Trotz aller Freude bleibe ein kleiner Wermutstropfen, „dass er noch nicht arbeiten oder in die Schule gehen kann“. Baahs Antrag auf Arbeitserlaubnis werde nun geprüft.