Ahrensburg. Mehr als 50 Darsteller wirken bei Aufführung in Großhansdorf mit. Erlös kommt dem Verein Freundeskreis für Förderprogramm zugute.

Dieser Verein ist ein Novum in der Vereinslandschaft im Kreis Stormarn: Der im Februar dieses Jahres gegründete Freundeskreis Musical hat sich explizit die Förderung dieses speziellen Genres auf die Fahnen geschrieben. Damit er sein erstes Projekt, ein Stipendium, auf die Beine stellen kann, ist er jedoch auf Unterstützung angewiesen. Die Musicalschule Ahrensburg will die nötige Anschubfinanzierung beisteuern und hat zu diesem Zweck eine Benefizrevue geplant. Etwa 50 Mitwirkende führen das Programm aus mitreißenden Songs und Choreografien unter dem Titel „All together now!“ am Sonnabend, 13. November, um 16 und 19 Uhr auf der Bühne im Waldreitersaal Großhansdorf auf.

Kunstform soll eine breitere Aufmerksamkeit bekommen

Eines der Gründungsmitglieder des Vereins ist Alina Carstens. Die 21 Jahre alte Studentin ist die zweite Vorsitzende, erster Vorsitzender ist Hauke Wendt, der gemeinsam mit seiner Frau Jacqui die Musicalschule Ahrensburg leitet.

Hauke Wendt und Alina Carstens vom Vorstand des Vereins Freundeskreis Musical. Carstens präsentiert das Vereinslogo, das  aus den Buchstaben f und m besteht.
Hauke Wendt und Alina Carstens vom Vorstand des Vereins Freundeskreis Musical. Carstens präsentiert das Vereinslogo, das aus den Buchstaben f und m besteht. © Britta Schwalba

Carstens kann sich kaum etwas Erfüllenderes vorstellen als auf der Bühne zu stehen und das Publikum mit einer Mischung aus Schauspiel, Gesang und Tanz zu unterhalten. Angefangen hat ihre Leidenschaft im zarten Alter von fünf Jahren mit Gesangs- und Schauspielunterricht, mit 15 Jahren wechselte sie zur Musicalschule Ahrensburg. Sie habe sich dort schon als Schülerin sehr engagiert, erzählt Carstens, die unter anderem die Hauptrolle in „Disney’s Alice im Wunderland jr.“ bei der Deutschlandpremiere 2017 in Ahrensburg gespielt hat. Von dort bis in den Vorstand des Vereins war es nur ein kleiner und logischer Schritt für die junge Frau. Zu den Vereinszielen sagt Carstens: „Es geht uns allgemein um die stärkere Etablierung des Genres in Deutschland.“ Der Freundeskreis wolle seinen Teil dazu beitragen, dass die Kunstform Musical eine breitere Aufmerksamkeit bekomme.

Es geht um Talentförderung und Auffangen sozialer Härten

Nach dem Anlass für die Gründung des Vereins gefragt, berichtet dessen Vorsitzender Hauke Wendt, dass in der Pandemie besonders deutlich geworden sei, welchen Herausforderungen junge und nicht unbedingt professionelle Künstler gegenüberständen. Alina Carstens ergänzt: „Wir wollen Menschen bei ihren künstlerischen Aktivitäten unterstützen. Der Aufbau eines Netzwerks spiele ebenso eine Rolle wie die Talentförderung. „Beispielsweise von jungen Komponisten oder Autoren.“ Und um Förderung gehe es auch dann, wenn sich zum Beispiel ein Kind keine Steppschuhe leisten könne, aber für sein Leben gern Stepptanz lernen würde.

„In solchen Fällen kann man sich ebenfalls an uns wenden.“ Das Angebot richte sich nicht ausschließlich an junge Menschen, auch ältere Erwachsene könnten eine Förderung für Unterricht oder Mittel beantragen, betont Carstens. Wer davon Gebrauch machen wolle, solle Kontakt mit dem Verein aufnehmen und „seine Leidenschaft schildern“. Carstens verspricht: „Wir sehen uns jeden Fall individuell an und schauen, ob die Investition Sinn macht.“

Hauke Wendt berichtet, dass das Stipendium im Gedenken an Elizabeth Eaton initiiert wurde. Die Gesangslehrerin war an der Musicalschule tätig und hatte sich insbesondere für den Nachwuchs eingesetzt.

Das Programm wird weltweit in 40 Ländern aufgeführt

In der Show in Großhansdorf wird die Alina Carstens ein Duett und ein Solo singen. Zum Gesamtprogramm sagt Hauke Wendt: „Der New Yorker Theaterverlag MTI hat eine Gala zusammengestellt, die am zweiten Novemberwochenende weltweit von mehr als 4500 Organisationen in 40 Ländern aufgeführt wird.“ In Deutschland sei das nur in Großhansdorf der Fall.

Hintergrund sei, dass den vielfach finanziell geschwächten Organisationen mithilfe der Aufführungen ein Neubeginn ermöglicht werden solle, weswegen die Rechteinhaber auf alle Gebühren und Tantiemen verzichteten. Laut Lizenz dürften die Songs nur in Originalsprache gesungen werden. Auf dem Programm ständen auch Gassenhauer aus „Mamma Mia!“, „Jekyll & Hyde“, „Mary Poppins“ und „Highschool Musical“.

Zuschauer können sich auf ein fröhliches, unterhaltsames Spektakel freuen. Wer die Kultur fördern will, kann das zudem mit einer Spende an den Verein tun.

Benefizrevue Sa 13.11., 16.00 & 19.00, Waldreitersaal, Barkholt 64, Karte zu 19,50 oder 17,50 unter Tel. 04102/209 64 41 oder unter www.musicalschule-ahrensburg.de

Das ist der Verein

Der Verein Freundeskreis ­Musical wurde am 9. Februar 2021 gegründet. Er hat aktuell sieben Mitglieder. Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Hauke Wendt, Alina Carstens (zweite Vorsitzende) und Anke Wendt (Schatzmeisterin). Wer einen Förderungsantrag stellen will, findet alle Kontaktdaten auf www.freundeskreis-musical.de. Dort sind auch die Satzung des Vereins und der Mitgliedsantrag hinterlegt. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 36 Euro/Jahr.