Ahrensburg. Auf Programm von Theater und Musik stehen Produktionen von Hamburger Kammerspielen und Altonaer Theater. Diese Stars sind dabei.

Dreimal Schauspiel, dreimal Hamburger Inszenierungen: So lautet der Plan des Vereins Theater und Musik in Ahrensburg für die Bühnenstücke in diesem Jahr. Die beiden Vorsitzenden Michael Klaue und Angelika Möller haben die beiden Bereiche unter sich aufgeteilt: Während Klaue sich um die Planung der Konzerte kümmert, ist Möller für die Theateraufführungen verantwortlich. Bei der Auswahl der Stücke verlässt sich die gelernte Buchhändlerin und ausgewiesene Theatergängerin auf ihr Gespür für Stoffe, die das Potenzial haben, das Ahrensburger Publikum zu begeistern.

Mathieu Carrière und Marion Kracht spielen Paar

Robin (Mathieu Carrière) wird in „Die Kinder“ durch den Besuch von Rose (Marion Martienzen) mit der Vergangenheit konfrontiert.
Robin (Mathieu Carrière) wird in „Die Kinder“ durch den Besuch von Rose (Marion Martienzen) mit der Vergangenheit konfrontiert. © Bo Lahola

Am Sonnabend, 30. Oktober, erleben die Zuschauer gleich zwei aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler bei einem Gastspiel der Hamburger Kammerspiele in Kooperation mit der Körber-Stiftung auf der Bühne. Charakterkopf Mathieu Carrière spielt in „Die Kinder“ Rentner Robin, Marion Kracht seine Gattin Hazel. Die beiden Wissenschaftler haben in einem Reaktor gearbeitet, der durch eine Naturkatastrophe zerstört worden ist. Seither lebt das Paar in einer provisorischen Behausung nahe der Sperrzone.

Eines Tages steht plötzlich Ex-Kollegin Rose (Marion Martienzen) vor der Tür, mit der Robin eine Affäre hatte. Rose unterbreitet ihren alten Freunden einen Plan, der bei diesen blankes Entsetzen auslöst. Damit wandelt sich das dichte, intime Stück von einer Dreiecksgeschichte zu einem packenden Thriller, der in dem Spannungsfeld aus technischem Fortschritt und ökologischem Bewusstsein die Frage nach Schuld und Verantwortung aufwirft.

Darsteller ist Mitglied der Band Söhne Hamburgs

Szene aus „Was man von hier aus sehen kann“ mit Gilla Cremer und Rolf Claussen. Das Stück ist eine ans Herz gehende Geschichte über Freundschaft.
Szene aus „Was man von hier aus sehen kann“ mit Gilla Cremer und Rolf Claussen. Das Stück ist eine ans Herz gehende Geschichte über Freundschaft. © Bo Lahola

Angelika Möller freut sich besonders auf Mathieu Carrière, dessen darstellerische Bandbreite sie begeistert. Sie sagt: „Er ist ein großartiger Schauspieler.“ Die Thematik des Stückes sei nach wie vor aktuell und erinnere sie an Friedrich Dürrenmatts Drama „Die Physiker“.

Ebenfalls ein ernster Hintergrund, dabei einfühlsam und mit Leichtigkeit inszeniert, ist die zweite Produktion der Hamburger Kammerspiele, diesmal in Kooperation mit dem Theater Unikate. Sie wird am Sonnabend, 6. November, gezeigt. „Was man von hier aus sehen kann“ mit Gila Cremer und Rolf Claussen ist die Geschichte einer Freundschaft. Angelika Möller hat den Roman von Mariana Leky gelesen, auf dem das Stück basiert. Sie sagt: „Die Geschichte geht ans Herz und hat mit Abschied zu tun, ist dabei aber auch amüsant.“ Dass neben der renommierten Darstellerin Gilla Cremer mit Rolf Claussen zudem ein Mitglied der bekannten Band Söhne Hamburgs auf der Bühne stehe, sei ihr nicht von Anfang an klar gewesen. „Das war ein Beifang“, sagt sie schmunzelnd.

Stardirigent sucht Ruhe und findet Kirchenchor

Im Dezember kann sich das Publikum auf ein Schauspiel mit Gesangseinlagen freuen. „Wie im Himmel“ mit dem Ensemble des Altonaer Theaters ist laut Möller „ein sehr menschliches Stück mit vielen amüsanten Szenen“. Die Handlung dreht sich um Stardirigent Daniel Daréus (Georg Münzel), der nach einem Zusammenbruch in einem kleinen Dorf Ruhe und Entspannung sucht.

„Er ist ausgebrannt“, sagt Möller. „Doch der ortsansässige Kirchenchor lässt ihm keine Ruhe.“ Denn dem fehlt der Chorleiter, weshalb Daniel diese Aufgabe übernehmen soll. Doch das neu erwachte Selbstbewusstsein der Sänger und die unkonventionellen Methoden des Dirigenten stoßen bei einigen Dörflern auf Widerstand. Daniel muss herausfinden, was ihm wirklich wichtig ist.