Ahrensburg. Niederdeutsche Bühne Ahrensburg zeigt Komödienklassiker auf Platt an drei Terminen. Unter den Darstellern sind auch drei Familien.

Wozu es führt, wenn sich ein Millionär als armer Schlucker ausgibt und ein Langzeitarbeitsloser an dessen Stelle für den Millionär gehalten wird, demonstriert die Niederdeutsche Bühne Ahrensburg (Stormarner Speeldeel) in ihrem neuen Stück „Dree Mann an de Küst“ auf drastisch-komische und unterhaltsame Weise. Der Stoff, der auf dem Roman „Drei Männer im Schnee“ von Erich Kästner basiert, ist ein Klassiker, der durch seine Verfilmung in den 50er-Jahren große Popularität erlangte und das Publikum begeisterte.

Sozialer Status spielt entscheidende Rolle

Aufgrund der Corona-Pandemie hatte der Theaterverein die ursprünglichen Spieltermine verschieben müssen. Umso größer die Freude des Ensembles, dass die Premiere am Donnerstag, 21. Oktober (20 Uhr), nun endlich in greifbare Nähe gerückt ist. Zwei weitere Aufführungen im Alfred-Rust-Saal (Wulfsdorfer Weg 71) am Freitag, 22. und 29. Oktober, beginnen ebenfalls um 20 Uhr. „Dree Mann an de Küst“ ist bereits die zweite Eigeninszenierung der Niederdeutschen Bühne in dieser Saison. Die Verwechslungskomödie in fünf Akten beleuchtet Schein und Sein in einer Welt, in der es vor allem auf den sozialen Status und nicht den Charakter des Individuums ankommt. Dass die Handlung in einem feudalen Grandhotel spielt, dessen zahlungskräftige Klientel am liebsten unter sich bleibt, tut ein Übriges dazu.

Denn unter normalen Umständen hätte der arbeitslose Werbefachmann Dr. Fritz Hagedorn (gespielt von Marco Valentin) keinen Zugang zu dieser glamourösen Welt. Das wird erst durch den bei einem Preisausschreiben gewonnenen Aufenthalt in dem Hotel möglich. Da ihn die Hotelangestellten jedoch für den inkognito reisenden Millionär Geheimrat Tobler (Wolfgang Tietjens) halten, der ebenfalls einen Preis bei der Verlosung gewonnen hat, wird Hagedorn plötzlich eine ganz besondere Behandlung zuteil, die er so noch nie in seinem Leben erfahren hat.

Diener soll einen Reedereibesitzers mimen

Szene mit Bernd Valentin als Portier Polter und Antje Körner als Hotelgast.
Szene mit Bernd Valentin als Portier Polter und Antje Körner als Hotelgast. © NBA

Im Gegenzug muss Tobler die Erfahrung machen, dass er ohne seinen Status auf Annehmlichkeiten verzichten muss, weil er kurzerhand in der Rumpelkammer einquartiert wird. „Ahn Klo un dat Finster direktemang öber’n Kopp, de Regen drüppelt rin, un eng is dat!“, stellt er fest. Sein Diener Johann (Jan Rühling) wiederum soll sich als Reedereibesitzer ausgeben, was nicht nur zur allgemeinen Verwirrung beiträgt, sondern etliche Fallstricke bereithält. Doch Johann gefällt sich in der Rolle und kommentiert den Auftrag mit: „Worüm schall ’n Deener nich ok mol den feinen Herrn spelen?“ Als dann auch noch die Millionärstochter (Doreen Meyer) im Hotel aufkreuzt, nimmt das Chaos seinen Lauf.

Es kam der Probenarbeit während der Pandemie zugute, dass gleich drei Familien in dem Stück mitwirken. Eine der Hauptrollen übernimmt Marco Valentin als Dr. Fritz Hagedorn, sein Vater Bernd spielt den Portier Polter, und seine Mutter Jutta schlüpft in die Rolle des Hotelgasts Frau von Meisenstein. Bernd Valentin wirkt zudem beim Bühnenbau mit, bei dem auch Stefan Rühling aktiv ist. Dessen Bruder Jan spielt den Diener Johann. Und Andrea, die Mutter der beiden, führt Regie und übernimmt die Rolle von Toblers Hausdame Frau Kunkel.

Einige sind in mehreren Bereichen aktiv

Antje Körner wiederum steht als Hotelgast Frau Casparius gemeinsam mit ihrem Partner Mario Loleit als Hotelpage auf der Bühne. Außerdem unterstützt sie bei der Maske, während ihre Mutter Manuela die Regieassistenz übernommen hat.

Mit viel Situationskomik, witzigen Einlagen und immer neuen Wendungen verspricht das Theaterstück den Zuschauern jede Menge Spaß und Spannung bis zuletzt. Durch die Übersetzung ins Plattdeutsche gewinnt die Komödie sogar noch an Charme und Dynamik hinzu. Wer sich das Vergnügen nicht entgehen lassen will, kann sich seine Karte bereits im Vorverkauf sichern.

Alles zu Karten und aktuellen Hygieneregeln

Karten für „Dree Mann an de Küst“ kosten je nach Sitzplatz zwischen 7 und 12 Euro. Schüler, Studenten, Azubis und Behinderte erhalten Ermäßigung. Die Karten gibt im Vorverkauf bei der Buchhandlung Stojan in der Hagener Allee oder an der Abendkasse vor Ort.

Die 3G-Regel gilt für den Besuch der Vorstellungen. Zuschauer müssen am Eingang einen Nachweis vorlegen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Bis zum Beginn der Vorstellung gilt die Maskenpflicht, ein Mindestabstand von 1,50 Metern muss eingehalten werden. Mehr Informationen gibt’s unter www.nb-ahrensburg.de.