Bargteheide. Die Stadtvertreter beschließen mit großer Mehrheit den umstrittenen Bebauungsplan. Ein Antrag der Grünen scheitert.

Die Bargteheider Stadtvertreter haben in ihrer jüngsten Sitzung grünes Licht für den Ausbau des Famila-Standorts im Bargteheider Gewerbegebiet Langenhorst gegeben. Die Politiker beschlossen mit 24 Ja-Stimmen den umstrittenen Bebauungsplan für das Areal, die Grünen sowie der partei- und fraktionslose Klaus Mairhöfer stimmten dagegen. „Famila hat damit jetzt Baurecht und kann starten“, sagt Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth (CDU).

Grüne wollten Einzelhandelskonzept abwarten

Die Grünen hatten zuvor gefordert, den Bebauungsplan für den Investor erst zu entwickeln, wenn die Einzelhandelsuntersuchung abgeschlossen ist. „Es besteht kein Handlungs- und kein Zeitdruck. In wenigen Monaten ist das Einzelhandelskonzept fertig“, begründete Thomas Fischer einen entsprechenden Antrag seiner Fraktion. Und weiter: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Interessen eines einzelnen, großen, überörtlichen Investors über die Interessen der vielen in der Stadt verwurzelten Unternehmen gestellt werden.“ Doch die anderen Fraktionen wollten den Beschluss über den geänderten B-Plan nicht mehr aufschieben, der Grünen-Antrag wurde mit 24 Nein-Stimmen abgelehnt.

Die Kieler Unternehmensgruppe Bartels-Langness (Bela) plant an der Straße Am Redder neben einer neuen, um 900 auf 4100 Quadratmeter vergrößerten Famila-Filiale auch einen Tierfutter- und einen Möbelfachmarkt (Futterhaus und Dänisches Bettenlager), eine Tankstelle sowie 350 Parkplätze. Ursprünglich wollte der Investor eine Gesamtverkaufsfläche von 10.750 Quadratmetern für Famila, einen Discounter und vier Fachmärkte ausweisen.

Investor änderte mehrfach seine Pläne

Doch gegen dieses Vorhaben hatte es massiven Protest gegeben – insbesondere von den Einzelhändlern im Stadtzentrum. Sie befürchten eine Schwächung ihrer Position und Umsatzeinbußen durch die Konkurrenz auf der grünen Wiese. Es entwickelte sich eine lange und kontroverse politische Debatte. Daraufhin hatte Bela das Konzept mehrfach verändert und die vorgesehenen Verkaufsflächen schließlich auf insgesamt 6000 Quadratmeter reduziert.

Die politischen Fronten blieben trotzdem verhärtet. Im April verließen die Grünen sogar unter Protest den Planungsausschuss, weil ihr Ansinnen auf Beratungsbedarf von den anderen Fraktionen abgelehnt worden war.