Ahrensburg. Bei den Themen Baustellen, Ampelschaltungen und baulicher Zustand von Radwegen fällt Ahrensburg bei den Bewertern durch.

Beim bundesweiten Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat sich Ahrensburg innerhalb von zwei Jahren zwar von der Note 4,3 auf 3,9 verbessert. Trotzdem gibt es mehrere Kategorien, in denen die Schlossstadt bei den Radfahrern (165 Bewertungen) durchfiel. In diesen Bereichen möchte die SPD nun Verbesserungen erwirken, um Radfahren in Ahrensburg attraktiver zu machen.

Fuß- und Radwege werden für Baustellen gesperrt

Fraktionschef Jochen Proske hat eine dreiseitige Anfrage an die Verwaltung gestellt. Besonders bei drei Themen sieht er Handlungsbedarf: Baustellen, Ampelschaltungen und baulicher Zustand von Radwegen. Er sagt: „Baustelleneinrichtungen erfolgen in Ahrensburg häufig zulasten der Radfahrer.“ Die Bewerter verteilten dafür die Note 5,2. Als negatives Beispiel nennt Proske die Sperrung des Geh- und Radweges an der AOK-Kreuzung für den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses. Fußgänger und Radfahrer mussten mehr als ein Jahr weite Umwege und zusätzliche Wartezeiten an den Ampeln ertragen. Die Sondernutzung des öffentlichen Raums, die dem Investor gestattet wurde, sei allein zulasten dieser Verkehrsteilnehmer erfolgt. Genauso sei es bei der Bebauung des ehemaligen Opel-Dello-Geländes an der Hamburger Straße gewesen.

Behinderungen für Schüler aus südlichen Stadtgebieten

„Gegenwärtig und ebenfalls für eine längere Zeit sind Fuß- und Radweg an der Hamburger Straße wegen der Bebauung des ehemaligen VW-Geländes gesperrt, außerdem Fuß- und Radweg an der Hagener Allee stadteinwärts kurz vor den Bahngleisen“, sagt er. In allen Fällen seien wichtige Strecken betroffen, die normalerweise von vielen Menschen genutzt würden. „So ist der derzeit gesperrte Radweg an der Hagener Allee die Hauptroute für Schülerinnen und Schüler aus den südlichen Stadtgebieten, die zu einer der Gemeinschaftsschulen oder zum Eric-Kandel-Gymnasium wollen“, sagt er. „Daneben ist dieser Abschnitt die Hauptroute für Fahrten zum Regionalbahnhof und in die Innenstadt.“ Die SPD will von der Verwaltung wissen, ob sie Anträge privater Bauherren auf Sondernutzung ablehnen darf und inwieweit bei den Entscheidungen Mobilitätsinteressen von Fußgängern und Radfahrern berücksichtigt werden. Zudem fragt sie, ob es zulässig wäre, die gesperrten Wege mit den notwendigen Sicherungen in den Fahrbahnbereich zu verlegen.

Radfahrer sind genervt von Ampelschaltungen

Bei den Ampelschaltungen erreichte Ahrensburg die Note 4,8. „Als besonders benachteiligend werden Ampelschaltungen wahrgenommen, die Grünphasen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende nur nach Betätigen eines Anforderungstasters einleiten“, sagt Proske. Auch hier fordert der Fraktionschef Verbesserungen. Der Zustand der Radwege wurde beim Test mit einer 5,0 bewertet. Die SPD will nun unter anderem wissen, wie schnell ein umfassendes Sanierungsprogramm helfen könnte und wie viel Geld die Politiker dafür im Haushalt bereitstellen müssten.