Trittau. Kassenärztliche Vereinigung ändert geplanten Standort. Nachbarkreis Lauenburg muss mit abgedeckt werden. Anfang November geht es los.

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) richtet ihr Corona-Testzentrum doch nicht in Ahrensburg ein, sondern in Trittau. Noch am Donnerstag hatte die Vereinigung mit der Schlossstadt geplant. Den plötzlichen Standortwechsel erklärt KVSH-Sprecher Nikolaus Schmidt gegenüber dem Abendblatt: „Das Testzentrum muss entgegen der ursprünglichen Planungen den Kreis Herzogtum Lauenburg mit abdecken, dafür liegt Trittau zentraler.“ Während Ahrensburg im Westen des Kreises an der Grenze zu Hamburg liegt, ist die Gemeinde Trittau im äußersten Osten Stormarns verortet und grenzt unmittelbar an das Herzogtum Lauenburg.

Jeder Kreis sollte eine eigene Teststation bekommen

Eigentlich sei geplant gewesen, dass alle 15 Kreise und kreisfreien Städte ein eigenes Testzentrum erhalten. „Es hat sich herausgestellt, dass sich das im Herzogtum Lauenburg nicht realisieren lässt“, so Schmidt. Den konkreten Standort in Trittau wollte der Sprecher noch nicht nennen. „Wir führen noch Gespräche“, sagt er.

Die Tests sollen Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vornehmen, der Start ist für Anfang November geplant. Ab sofort suchen die DRK-Kreisverbände Stormarn und Herzogtum Lauenburg Mitarbeiter für die Station. Mit den Testzentren möchte die KVSH zentrale Anlaufstellen für Coronavirus-Verdachtsfälle schaffen und die Hausärzte entlasten. „In einer Praxis ist der Aufwand für einen Rachenabstrich sehr groß“, sagt Schmidt.

Hausärzte werden durch die Testzentren entlastet

Die Hausärzte könnten sich auf die Regelversorgung der erkrankten Patienten konzentrieren. Landesweit plant die Kassenärztliche Vereinigung jetzt mit zehn Teststationen. Neben Trittau sind das Neumünster, Flensburg, Heide, Lübeck, Bredstedt, Rendsburg, Elmshorn und Kiel (zwei). „Für Stormarner ist auch das Testzentrum des Forschungszentrums Borstel weiter als Anlaufstelle geöffnet“, so Schmidt. In der Einrichtung in der Gemeinde Sülfeld (Kreis Segeberg) unmittelbar an der Kreisgrenze sind ambulante Untersuchungen an sieben Tagen die Woche möglich.

Die Teststation im Ahrensburger Gewerbegebiet hatte der Kreis im Frühjahr in Eigenregie betrieben. Sie war vom 31. März an neun Wochen geöffnet, bis sie Ende Mai abgebaut wurde, weil es kaum noch Neuinfektionen gab.