Die Zeit drängt. Die Wehrpflicht in Deutschland ist bereits ausgesetzt. Die vorerst letzten Wehrpflichtigen wurden zu Beginn dieses Jahres eingezogen. Die Bundeswehr soll zu einer Freiwilligenarmee umgebaut werden.
Die Streitkräfte sollen auf bis zu 185 000 Soldaten reduziert werden. Zurzeit umfasst die Bundeswehr noch rund 228 000 Soldaten. Nach den Plänen des Bundesverteidigungsministeriums sollen jährlich etwa 15 000 Freiwillige rekrutiert werden.
Zum 1. April dieses Jahres haben sich im Heer, der größten Teilstreitkraft, allerdings lediglich 433 Freiwillige zum Dienst an der Waffe verpflichtet. Um das gesetzte Ziel zu erreichen, müssten sich beim Heer pro Quartal 2000 Soldaten melden. Es deutet sich also schon jetzt ein Nachwuchsproblem an. Somit ist es umso wichtiger, dass die Bundeswehr aktiv um junge Soldaten wirbt.
Deshalb müssen bald Entscheidungen getroffen werden, wo Zentren für Nachwuchsgewinnung entstehen sollen. Das Kreiswehrersatzamt an der Albert-Schweitzer-Straße in Stade bietet sich an. Weil die Werbung der Bundeswehr vor Ort und gleichzeitig die Akzeptanz in der Bevölkerung künftig entscheidend sein werden, könnten Standorte in ländlicheren Regionen effektiver sein.
Dort sind die Menschen der Armee gegenüber traditionell positiver eingestellt als in Großstädten. Wenn künftig zudem also eher in Hamburg geworben wird als auf dem Land, könnten die Nachwuchssorgen der Bundeswehr noch größer werden.