Hamburg Port Authority startet computergestützte Leitstelle. Ziel ist die Verringerung von Staus
Steinwerder. Die Hamburg Port Authority (HPA) will "die technische Vernetzung des Hamburger Hafens weiter vorantreiben". Dafür setzt sie in diesem Jahr drei IT-Projekte um. Im Frühjahr startet das computergesteuerte Verkehrsmanagement samt seiner Leitstelle. Es informiert Fahrer im Hafen mit Hilfe von 14 großen LED-Tafeln über die aktuelle Verkehrslage. Zugleich bekommt die Hafenbahn - 220 Güterzüge sind täglich im Hafen unterwegs - ein neues IT-System, das bis 2012 den Bahnverkehr im Hamburger Hafen optimieren soll. Auch in der Schifffahrt will die HPA die Abläufe verbessern: Bis Ende dieses Jahres soll das Informationssystem "PRISE" (Port River Information System Elbe) den Pilotbetrieb aufnehmen.
"Wir können und wollen Straßen, Schienen und Wasserwege nicht unbegrenzt ausbauen. Damit stehen wir vor der Herausforderung, die Effizienz auf den vorhandenen Strecken zu erhöhen, Wartezeiten zu verkürzen und Staus zu verhindern", sagte HPA-Geschäftsführer Jens Meier. Langfristig möchte die HPA ein "integriertes System" schaffen, das eine "übergreifende Steuerung von Schifffahrt sowie Bahn- und Straßenverkehr" möglich macht. "Der Hamburger Hafen ist in der IT-Vernetzung weltweit in der Spitzengruppe. Wir werden in diesem Jahr gemeinsam mit unseren Partnern noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorn machen", sagte Meier.
Ein weiteres Schwerpunktthema soll die Verbindung von Umwelt und Wirtschaft im Hamburger Hafen sein. "Umweltverträglichkeit wird immer mehr zu einem echten Wettbewerbsmerkmal", sagte Meier. "Der Hamburger Hafen soll sich auch im Umweltbereich in der Weltspitze platzieren." Die HPA hat bereits eine Abteilung für Umweltstrategie aufgebaut.
Die HPA beabsichtigt zudem, den Einfahrtsbereich von der Norderelbe in den Vorhafen auf Steinwerder auszubauen, um die Aus- und Einlaufbedingungen für Seeschiffe zu verbessern. Die HPA komme damit einer Forderung der Hafenlotsen und des Oberhafenamtes nach. Der Planfeststellungsbeschluss soll 2011 vorliegen. Bis 2016 könnten die Arbeiten abgeschlossen sein.
Für den Ausbau plant die HPA, rund vier Hektar der Tollerortspitze auf Steinwerder abzutragen und gleichzeitig etwa vier Hektar des Kohlenschiffhafens (Steinwerder) zu füllen. Die so neu gestaltete Tollerort-Nordseite wird aus einer bepflanzten Böschung bestehen, die im östlichen Bereich in eine Kaimauer übergeht. Durch den Umbau bietet sich der HPA gleichzeitig die Möglichkeit, dringend benötigte öffentliche Warteplätze für Feederschiffe einzurichten.
Central Terminal Steinwerder: Die HPA plant "in Abstimmung mit der Politik" eine Projektentscheidung zu treffen und bis Ende 2012 die notwendigen Genehmigungsunterlagen zu erarbeiten. Retheklappbrücke: Im Frühjahr beginnen die Gründungsarbeiten für die Brücke. Veddeler Wasserkreuz: Im Sommer sollen alle sechs Brücken eingeschoben sein - vier sind bereits installiert. Neue Bahnbrücke Kattwyk: Das Planfeststellungsverfahren soll bis Jahresende beginnen.