An den offenen Ganztagsschulen im Landkreis läuft es gut. Immer mehr Eltern nutzen das Angebot und lassen ihre Kinder auch nachmittags betreuen. Doch nicht alle Schulen sind für diesen Ansturm optimal besetzt.
In Stade und Horneburg beispielsweise müssen sich Schulleiter und Lehrer um alles rund um die Nachmittagsbetreuung selber kümmern - zusätzlich zum Schulalltag und laut Lehrern auch ohne Erstattung der Stunden. Die Pädagogen stehen hier vor unbekannten Problemen.
Schwierig erscheint diese zusätzliche Arbeit in einer Zeit, in der die Gesellschaft sowieso schon viel von den Lehrern erwartet. Sie sollen die Kinder erziehen, Vertrauensperson sein und den Heranwachsenden Bildung vermitteln. Wenn sie nun auch noch Personal suchen und Verträge erstellen sollen, ist das nicht wenig.
In Buxtehude wurde auf den Zuwachs der Ganztagsschulen glücklicherweise bereits im Sommer 2011 reagiert. Seitdem kooperiert die Stadt mit den Grundschulen. Indem die Stadt geschulte Kräfte für die Organisation der Nachmittagsbetreuung einstellt, entlastetet sie die Lehrer.
Der Antrag der Stader Grundschulleiter im Schulausschuss ist daher nicht verwunderlich. Die Leiter fordern die Stadt auf, gemeinsam mit ihnen ein Konzept zu planen, durch das die Ganztagsschulen weiterentwickelt und koordiniert werden sollen. Um die Reserven ihrer Lehrer zu schonen, sollten die Verantwortlichen vielleicht einmal einen Blick ins gar nicht so entfernte Buxtehude werfen.