Winnenden hat gezeigt, dass es trotz scharfer Waffengesetze zu Tragödien kommen kann. Nach dem Amoklauf in Erfurt wurde das Waffengesetz mehrfach...

Winnenden hat gezeigt, dass es trotz scharfer Waffengesetze zu Tragödien kommen kann. Nach dem Amoklauf in Erfurt wurde das Waffengesetz mehrfach verschärft. Waffen dürfen seit 2002 nicht mehr in einfachen Schränken mit Sicherheitsschloss verwahrt, sondern müssen in dicken Stahlschränken weggeschlossen werden. Doch was bringt es, wenn es schwarze Schafe gibt, die sich über gesetzliche Bestimmungen hinweg setzen? Oder wenn Meister Zufall es will, dass in einem unbedachten Moment Unbefugte - im schlimmsten Fall labile Jugendliche - Zugang zu Waffen bekommen? Da hilft auch der dickste Stahltresor nicht. Niemand kann in die Köpfe der Menschen sehen und niemand kann menschliche Fehler ausschließen. Da stellt sich die Frage, ob Waffenbesitzer nicht konsequenter überwacht werden sollten - wenn sie denn schon Waffen zu Hause aufbewahren müssen. Denn zwingend ist das nicht, auch wenn viele Schützen das anders sehen. Die gesetzliche Nachbesserung ist notwendig, zumindest in Form von unangekündigten Kontrollen. Ob das ausreicht, ist eine andere Frage. Denn das Personal, das prüfen könnte, ob die rund 17 900 Waffen im Landkreis Stade ordnungsgemäß verwahrt sind, haben die Ämter bislang nicht.