Der Arbeitsmarkt in der Elbe-Weser-Region hat sich 2008 so gut dargestellt wie lange nicht. Aber für 2009 sieht es vergleichsweise düster aus. Die...

Stade/Buxtehude. Der Arbeitsmarkt in der Elbe-Weser-Region hat sich 2008 so gut dargestellt wie lange nicht. Aber für 2009 sieht es vergleichsweise düster aus. Die Rezession werde auch am Landkreis Stade nicht vorübergehen, ist sich Dagmar Froelich, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Stade, sicher. Gleichwohl stünden die Chancen gut, dass sich die Region besser als andere gegen den anstehenden Abschwung stemmen könne. Durch den anstehenden Hafenausbau in Stade und der Ansiedlung des neuen Forschungszentrums im CFK Valley habe Stade gute Zukunftsperspektiven.

Schon in diesem Monat ist für die Chefin der Arbeitsagentur erkennbar, dass sich der positive Trend von 2008 nicht fortsetzen wird. Deutlich mehr Leute suchen derzeit die Arbeitsagentur auf und müssen längere Wartezeiten in Kauf nehmen. "Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld I ist klar gestiegen. Und Unternehmen erkundigen sich verstärkt nach Kurzarbeit", sagt Froelich.

116 Betriebe haben im Dezember für insgesamt 1160 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Im Jahr davor waren lediglich 750 Angestellte davon betroffen. Durch die Kurzarbeit können die Unternehmen ihre Mitarbeiter trotz Auftragsflaute weiter beschäftigen. Die Stader Arbeitsagentur gleicht den Lohnausfall aus.

Im schlimmsten Fall geht Froelich davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr auf das Niveau von 2007 steigen wird. Damals waren 16 855 Menschen ohne Arbeit gegenüber jetzt nur 14 078 Erwerbslosen im Agenturbezirk. Kurzarbeit gekoppelt mit Fortbildung - diese neue Maßnahme des von der Bundesregierung aufgesetzten Konjunkturpakets solle aber so viele Menschen wie möglich im Job halten. Die Unternehmen können dadurch ihre Fachkräfte halten - trotz schlechter Auftragslage. Obendrein werden die betroffenen Firmenmitarbeiter von der Arbeitsagentur weiterqualifiziert.

"Das ist auch für die Entwicklung der Unternehmen wichtig", sagt Jens Mathias von der Arbeitsagentur. Seine Kollegin Dagmar Froelich glaubt, dass diese Instrumente helfen, die Rezension in der Region abzufedern: "Es gibt mehr Chancen als Risiken." Die Arbeitslosenquote im Elbe-Weser-Dreieck ist 2008 um 1,3 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent gesunken und liegt damit unter dem niedersächsischen Durchschnittswert von 7,7 Prozent.

Während sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verdüstert, gibt es aber immer noch etliche freie Ausbildungsstellen. Die IT-Branche im Landkreis Stade sucht derzeit sogar händeringend nach Nachwuchs.