Travemünde. Zwischen Travemünde und Timmendorf bricht der Hang am Steilufer ab. Der Durchgang ist zeitweise lebensgefährlich. Die Folgen.
Der Wanderweg am Brodtener Steilufer zählt zu den beliebtesten Strecken an der Ostsee. Ausflügler kommen von weit her, um den Ausblick über die Lübecker Bucht und zwischendurch im Café Hermannshöhe ein Stück Kuchen zu genießen.
Doch die Idylle ist in Gefahr. Teile des Steilhangs brechen ab, die Erosion reißt tiefe Wunden in die Oberfläche des rund vier Kilometer langen Pfades zwischen dem zu Timmendorfer Strand gehörenden Ortsteil Niendorf/Ostsee und Travemünde. Es besteht Lebensgefahr für Fußgänger, die sich zu nah an den Rand des bis zu 20 Meter hohen Abhangs über dem Strand wagen.
Ostsee: Steilküste an beliebtem Wanderweg bei Travemünde stürzt ab
Am vergangenen Wochenende ist erneut ein Teil des Steilufers abgestürzt. Die Polizei hat den Weg daraufhin gesperrt und die Stadt Lübeck bereits wenige Tage später eine Umgehung der Gefahrenstelle angelegt: „Das Durchgangsverbot ist wieder aufgehoben“, heißt es nun vom Kurbetrieb Travemünde.
Doch Spaziergänger und Radler müssen sich derzeit, auch nach der schweren Sturmflut im Herbst, an solche Vorkommnisse gewöhnen: „In diesem Jahr sind die Abbrüche bedingt durch die hohen Niederschlagsmengen besonders stark“, sagte Uwe Kirchhoff, Kurdirektor von Travemünde. „Infolgedessen haben wir viel mit Sicherungsarbeiten zu tun. Wir verlegen den Weg in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern je nach Situation so weit ins Landesinnere, wie es aus landwirtschaftlicher Sicht geht und der Charakter als küstennaher Wanderweg erhalten bleibt.“
Ostsee: Dauerhafte Lösung für den Wanderweg ist nicht möglich
Diese Maßnahmen müssen kontinuierlich vorgenommen werden, denn immer wieder stürzen Teile der Steilküste und auch Bäume am Hang ab. „Vor diesem Hintergrund ist eine dauerhafte Lösung für die Wegeführung nicht möglich. Wir passen uns permanent den natürlichen Gegebenheiten an“, ergänzte Kirchhoff. Über die Gefahren auf dem Weg werde deutlich informiert.
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Auch ein Haus, das einige Hundert Meter entfernt von Niendorf steht, muss den Launen der Natur nun weichen. Die Abbruchkante ist über die Jahre bedrohlich nähergekommen. Seit Ende Januar liegt sie nur noch etwa vier Meter von der Grundstücksgrenze entfernt. Das Jugendhaus Seeblick schließt daher für immer. Die Stadt Lübeck hat die Standfestigkeit des Gebäudes infrage gestellt. Seit den 1950er-Jahren war das Haus an Jugendgruppen und für Seminare vermietet worden.