Helgoland/Cuxhaven. Nach tödlicher Frachter-Kollision laufen Untersuchungen zur Unglücksursache. Ergebnisse sollen solche Unglücke künftig verhindern.
Nach der Frachter-Kollision auf der Nordsee mit fünf toten Seeleuten laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache. „Es wurden Beweise, zum Beispiel die Daten des Schiffsdatenschreibers der „Polesie“ sichergestellt“, teilte der Direktor der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, Ulf Kaspera, am Montag mit. „Weitere Daten und Informationen wurden und werden weiterhin in enger Abstimmung mit den beteiligten Untersuchungsstellen eingeholt.“
Ausgewertet werden demnach Zeugenbefragungen, Kommunikationsdaten, Wetterdaten und Daten der Betauchung des Wracks. Alle Informationen würden gesichtet, analysiert und ausgewertet, um ein zusammenhängendes Bild vom Unfallhergang und den ihn begünstigenden Faktoren zu erhalten. „Am Ende dieses Prozesses werden Empfehlungen ausgearbeitet, die zukünftige Unfälle dieser Art verhindern sollen“, so Kaspera. Erfahrungsgemäß sei von einer Mindestdauer von einem Jahr für eine solche Untersuchung auszugehen.
Nach Schiffsunglück vor Helgoland: Beweise sichergestellt
Am vergangenen Dienstagmorgen waren das mit Stahlblechen beladene Küstenmotorschiff „Verity“ und der mit 190 Metern Länge größere Frachter „Polesie“ in der Deutschen Bucht rund 22 Kilometer südwestlich von Helgoland zusammengestoßen. Die „Verity“ sank daraufhin schnell. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen.
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Der Frachter „Polesie“ hat inzwischen den Hafen in Cuxhaven verlassen. Nach Angaben des Tracking-Dienstes Vesselfinder war der Frachter am Montag auf dem Weg nach La Coruña in Spanien. Das unter der Flagge Bahamas fahrende Schiff wollte ursprünglich von Hamburg nach La Coruña. Nach dem tödlichen Unfall fuhr der Frachter aus eigener Kraft nach Cuxhaven. Dort befragte ein Team aus deutschen und britischen Ermittlern die Brückenbesatzung. Die Untersuchung wird zusammen mit den beiden Flaggenstaaten der Frachter, Bahamas und Großbritannien, geführt. In Cuxhaven wurden auch Daten des Schiffsdatenschreibers erhoben und Schäden am Schiff begutachtet.
Frachter "Polesie" auf dem Weg nach La Coruña in Spanien
Wie es mit dem gesunkenen Frachter weitergeht, war am Montag zunächst unklar, Gespräche zum weiteren Vorgehen laufen. Im Bereich des Unfallortes liegt eine beleuchtete, schwarz-rot-schwarze Tonne als Signal für die Schifffahrt. Es gilt ein Sperrgebiet von einer halben Seemeile um das Wrack, das in rund 30 Metern Tiefe liegt. Das Gebiet gehört zu den meistbefahrenen Seegebieten weltweit.