Hamburg. Riesige Tortenstücke, beste Lage am Hafen – der Kult-Treff hat Fans im ganzen Norden. Warum nach fast 20 Jahren Schluss ist.
Mehrstöckige Torten, großformatige, bunte Bilder in den Innenräumen, dazu die spektakuläre Lage in Niendorf an der Ostsee. Zwischen Hafen und Meer gelegen, hat sich die Strandvilla bei vielen Gästen zum Top-Ausflugsziel entwickelt, das bei keinem Besuch an der Ostsee fehlen darf.
Doch jetzt schließt die Gastronomie in der rot-weißen Gründerzeitvilla für immer ihre Türen. Nach fast 20 Jahren.
Ostsee: Betreiber der Strandvilla in Niendorf nennen persönliche Gründe für Schließung
Betreiber Nicole und Jörg Riemann sagten, das Aus habe persönliche Gründe. Konkreter werden sie nicht. „Wir bedanken uns für die schönen Momente mit Ihnen und werden unser Haus nun wieder deutlich privater nutzen“, heißt es auf Facebook.
Die von vielen Gastronomen beklagten Probleme wie Personalmangel, Energiekosten oder die drohende Mehrwertsteuererhöhung seien nicht die Hauptgründe für die Schließung. „Denn wir sind im Laufe der Jahre mit einigen Schwierigkeiten fertig geworden“, sagten die Riemanns auf Anfrage des Abendblatts. Der Café-Betrieb sei nie das Hauptgeschäft gewesen, „und wir haben uns gefragt, wie lange wir das noch machen wollen“.
Café Strandvilla: Feinschmecker hatte das Lokal mehrmals ausgezeichnet
Mit mangelndem Erfolg hängt das Ende jedenfalls nicht zusammen. Terrassen und die verschachtelten Räume im Innern des Hauses von 1890 waren stets voll. Das Magazin Feinschmecker listete die Strandvilla in dem östlichen Ortsteil von Timmendorfer Strand immer wieder unter den besten Cafés Deutschlands auf.
Einer kleinen Öffentlichkeit bleibt die Strandvilla aber auch über die Schließung hinaus erhalten. Die Ferienwohnung Bel Etage mit zwei Balkonen über Meer und Hafen ist nach wie vor buchbar.
Betreiber der Strandvilla an der Ostsee: „Natürlich ist unser Herz schwer“
Zugleich äußerten die Betreiber auch ihr Bedauern über das Ende ihrer Zeit als Gastgeber in Niendorf: „Natürlich ist unser Herz schwer, und wir finden viele herzliche Worte für unser Team und unsere Gäste. Wir haben unzählige wunderschöne Momente erlebt, Freundschaften gewonnen und die Erinnerungen an heiße Tage auf den Strand- und Hafenterrassen gespeichert.“
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Emotional sind auch die Reaktionen aus der Fangemeinde der Niendorfer Institution im Netz, die hier bald nie mehr den Schoko- oder Mohnkuchen unter Kronleuchtern werden genießen können: „Ohne Euch fehlt in Niendorf was“, schreibt eine Nutzerin, „Es ist ein Sehnsuchtsort für uns“, ein weiterer Gast, und etliche Kunden versprechen, noch ein letztes Mal vorbeizuschauen. Geöffnet ist dazu noch bis Mitte November.