Eckernförde. Schilder weisen auf die neuen Regeln an dem Küstenort hin. Die Gründe für das Rauchverbot sind vielseitig. Kommen Nachahmer?

Gemütlich im Strandkorb oder auf dem Handtuch sitzen, eine Zigarette schmökern und dabei aufs Meer schauen – für einige Menschen ist das der Inbegriff der Entspannung. Der Genuss hat jedoch auch eine Schattenseite: Viele Raucher lassen ihre Zigarettenstummel anschließend achtlos im Sand liegen, statt sie verantwortungsbewusst zu entsorgen. Am Strand von Eckernförde soll mit diesem Müll-Dilemma jetzt Schluss sein, denn hier gilt seit einiger Zeit: Rauchen verboten.

Die neue Regel wurde bereits am 17. Mai 2022 auf einer Aufsichtsratssitzung beschlossen und umfasst alle Abschnitte des Kurstrandes, wie Stefan Bergmann, Geschäftsführer der Eckernförde Touristik und Marketing GmbH, mitteilt. "Die Ausnahme bilden die Nahbereiche der gastronomischen Betriebe direkt am Strand. In den Restaurants ist das Rauchen nicht verboten, da sind die Inhaber dann selbst für die Entsorgung zuständig", so Bergmann. Anschließend an die Sitzung im Mai erfolgte die Abstimmung mit dem Ordnungsamt und das Entwerfen der Verbotsschilder.

Ostsee: Rauch am Eckernförder Strand verboten

Die Gründe für das Rauchverbot am Strand von Eckernförde sind vielseitig: Neben dem ästhetischen Aspekt der Strandvermüllung geht es auch darum, dass in den weggeworfenen Zigarettenfiltern Gifte wie Arsen, Blei, Chrom und Nikotin enthalten sind, die sowohl für Kinder, wenn sie die Stummel aus Versehen verschlucken, als auch für Lebewesen im Meer eine Gefahr darstellen.

Bilder wie dieses soll es am Strand in Eckernförde zukünftig nicht mehr geben (Symbolbild).
Bilder wie dieses soll es am Strand in Eckernförde zukünftig nicht mehr geben (Symbolbild). © imago/Panthermedia

In der ersten Augustwoche wurden die ersten Verbotsschilder aufgestellt, die auf das Rauchverbot am Strand hinweisen. Und schon wenige Wochen später sind erste Erfolge spürbar: Beim jährlichen "Coastal Cleanup Day", bei dem der Strand von Müll gesäubert und dieser anschließend sortiert und getrennt wird, wurden bereits deutlich weniger Zigarettenstummel eingesammelt als noch in den Jahren zuvor.

"2017 bis 2019 haben wir beim ,Coastal Cleanup Day' etwa 1200 bis 1300 Zigarettenstummel eingesammelt. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 waren es mit 4200 und 4500 deutlich mehr", sagt Bergmann. Im September 2022 seien hingegen nur etwa 900 Kippen bei der Strandsäuberung gefunden worden, eine "deutliche Verbesserung".

Eckernförde: Rauchverbot am Strand wird kontrolliert

Die Schilder sind ein erster notwendiger Schritt, aber wird das nun geltende Rauchverbot auch überprüft? "Ja, dafür ist der Kommunale Ordnungsdienst zuständig, der täglich in der Stadt und auch an der Strandpromenade unterwegs ist", erläutert der Geschäftsführer der Eckernförde Touristik und Marketing GmbH.

Ob nach Eckernförde noch weitere Ostseestrände nachziehen, ist noch unklar. Bergmann könne sich aber gut vorstellen, dass auch andere Orte im Umfeld offen für ein Rauchverbot am Strand seien.