Markerup. Die Vogelgrippe erfasst offenbar auch im Sommer immer mehr Tiere. Nun hat die Seuche zwei größere Höfe im Norden erreicht.

In einem Geflügelhaltungsbetrieb mit rund 12.000 Gänsen und Masthähnchen im Kreis Schleswig-Flensburg ist die Geflügelpest festgestellt worden. Wie eine Sprecherin des Agrarministeriums am Sonnabend in Kiel sagte, handelt es sich dabei um den bislang größten Ausbruch der hoch ansteckenden Tierseuche in Schleswig-Holstein in diesem Jahr.

Die Infektion mit dem Virus-Subtyp H5N1 sei durch Analysen im Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) am Freitagabend bestätigt worden. Im nationalen Referenzlabor für die auch Vogelgrippe genannte Krankheit waren Gewebeproben verendeter Tiere untersucht worden.

Vogelgrippe trifft zwei Mastbetriebe in Schleswig-Holstein

Der gesamte Tierbestand des betroffenen Unternehmens muss getötet und fachgerecht entsorgt werden. Das treffe auch auf 5600 Gänse eines weiteren Betriebs zu, in dem ebenfalls infizierte Tiere gefunden wurden, hieß es. Um die beiden betroffenen Höfe würden im Umkreis von drei Kilometern Sperrbezirke und Beobachtungsgebiete von mindestens zehn Kilometern eingerichtet. Ab Montag gelten dort zusätzliche Einschränkungen wie etwa das Verbot für den Transport von lebendem Geflügel.

Das Agrarministerium nahm den Ausbruch in dem großen, auf Freilandhaltung ausgerichteten Mastbetrieb in Markerup zum Anlass, private und kommerzielle Geflügelhalter erneut zur Einhaltung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen zu ermahnen. Die Vorgaben waren erst Ende 2021 als Reaktion auf zunehmende Infektionsfälle verschärft worden.

Vogelgrippe: Kontakt zu Wildvögeln vermeiden

Laut Ministerium sollten die betrieblichen Biosicherheitsvorkehrungen nochmals kritisch geprüft und wo nötig optimiert werden. Insbesondere gelte es, den direkten und indirekten Kontakt von Hausgeflügel mit Wildvögeln zu vermeiden. Die Fütterung dürfe nur an für Wildvögel unzugänglichen Stellen erfolgen, Oberflächenwasser nicht zum Tränken der Tiere genutzt werden.

Wildvögel gelten als Überträger der Krankheit. In den zurückliegenden Wochen waren unter Wildvogelbeständen wieder verstärkt Fälle von Geflügelpest festgestellt worden. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts wurde im ersten Halbjahr in Deutschland bei knapp 1000 toten Wildvögeln die hochansteckende Virusvariante H5N1 nachgewiesen. Besonders betroffen seien die Küstenregionen mit ihren Brutgebieten. Zudem seien in 31 Haustierbeständen Ausbrüche bei Geflügel und gehaltenen Vögeln registriert worden.