Hamburg. Im Hamburger Umland fielen sämtliche Wahlkreise an die CDU. Peter Lehnert siegt zum siebten Mal – inklusive eines Wahl-Rekordes.

Diesen Mann hatte in der Segeberger CDU niemand auf dem Schirm: Patrick Pender umging geschickt alle Fallstricke, die ihm der Kreisvorstand in den Weg gelegt hatte. Eigentlich hätte im Wahlkreis Norderstedt die CDU-Spitzenfrau Katja Rathje-Hoffmann Direktkandidatin werden sollen, um anschließend in Kiel einen Posten als Staatssekretärin zu übernehmen.

Völlig überraschend gelang Pender bei der Nominierungswahl ein Sieg über seine Kontrahentin – jetzt steht fest: Mit 26 Jahren wird der Norderstedter einer der jüngsten Abgeordneten im neuen schleswig-holsteinischen Landtag. „Mit einem so großen Erfolg hatte ich nicht gerechnet“, sagte Patrick Pender.

Landtagswahl: Jüngster Abgeordneter kommt aus Norderstedt

Patrick Pender bekam in Norderstedt 39,9 Prozent der Erststimmen und liegt damit im Trend: Im Hamburger Umland fielen sämtliche Wahlkreise an die CDU. Nirgendwo ist ein Direktkandidat der SPD auch nur in die Nähe der CDU-Ergebnisse gekommen. Tatsächlich spiegelt sich der Landestrend auch in den Kreisen Pinneberg, Segeberg und Stormarn wider.

Ein nahezu historisches Ergebnis hat im Wahlkreis Pinneberg-Nord (22) der Bilsener Bürgermeister Peter Lehnert geschafft: Er hat seinen Wahlkreis bereits zum siebten Mal hintereinander gewonnen. Damit ist der CDU-Mann dienstältester Landtagsabgeordnete im künftigen Plenum. Mit 44,5 Prozent hat er sogar ein Spitzenergebnis erreicht. Schon 2017 hatte er mit 42,2 Prozent eines der besten Einzelergebnisse in Schleswig-Holstein erreicht.

Elmshorn: Favoritin Raudies landete bei 22,7 Prozent

Im Wahlkreis Elmshorn (21) fiel Favoritin Beate Raudies tief: Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag galt als Wahlkreisfavoritin, landete aber hart bei 22,7 Prozent – ein Verlust von knapp 16 Prozent gegenüber der Wahl 2017. Hier siegte Birte Glißmann (CDU) souverän mit 44,5 Prozent.

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) gewann im Wahlkreis Pinneberg (24) zwar die Direktwahl, erzielte mit 38,1 Prozent aber für CDU-Verhältnisse ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis. Im Wahlkreis Pinneberg-Elbmarschen (23) kam CDU-Neuling Martin Balasus auf 43,2 Prozent.

Segeberg-West: Ole-Christopher Plambeck setzt sich durch

Im Wahlkreis Segeberg-West setzte sich mit Ole-Christopher Plambeck der finanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion deutlich mit 46,0 Prozent gegen den SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Weber (19,5 Prozent) durch. „Ich nehme das Ergebnis mit großer Demut entgegen“, sagte der Hen­stedt-Ulzburger CDU-Politiker. „Das ist ein großer Auftrag und eine große Bürde für die CDU in Schleswig-Holstein.“ Im Wahlkreis Segeberg-Ost (26) erreichte CDU-Kandidat Sören Siebke sogar 49,0 Prozent.

Im Kreis Stormarn ließen die CDU-Kandidaten ihren Kontrahenten ebenfalls keine Chancen. Der Landtagsabgeordnete Claus Christian Claussen schaffte im Wahlkreis Stormarn-Nord (27) mit 45,5 Prozent souverän den Wiedereinzug in das Landesparlament. Als Landespolitiker ist er in die Fußtapfen seines Vaters getreten: Karl Eduard Claussen war insgesamt 17 Jahre Innen-, Sozial und Justizminister in Schleswig-Holstein.

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CDU-Kandidat Tobias Koch holt sich Direktmandat

Im Wahlkreis Stormarn-Mitte (29) gelang dem CDU-Kandidaten Tobias Koch zum fünften Mal in Folge der Gewinn des Direktmandats. 40,3 Prozent reichten für einen souveränen Sieg gegen Sabine Rautenberg von den Grünen (23,1 Prozent). Interessant in diesem Wahlkreis: Wirtschaftsminister Bernd Buchholz bekam als Spitzenkandidat der Landes-FDP 8,6 Prozent.

Der Wahlkreis Stormarn-Süd (30) wird künftig wieder von Lukas Kilian im Landtag vertreten. Er setzte sich mit 44,3 Prozent gegen den SPD-Kandidaten Martin Habersaat durch, der mit 24,7 Prozent abgeschlagen auf Platz zwei landete.