Lübeck. Weihnachtsfeier mit Folgen: Ein infizierter Gast im Musikpark A1 hatte zuvor die “Omikron-Party“ im FunParc in Trittau besucht.

Nach den Weihnachtsfeiertagen ist es auch in der Hansestadt Lübeck zu dem erwarteten Anstieg der Infektionszahlen gekommen. Aktuell bearbeiten die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes rund 600 offene Datensätze und nehmen die Kontaktverfolgung wahr. Gearbeitet wird im Zweischichtbetrieb täglich von 7 bis 20.30 Uhr.

Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens, kann es zu zeitlichen Verzögerungen kommen. Prioritär werden Personen mit bestätigten, positiven Testergebnissen durch das Gesundheitsamt kontaktiert. Positiv getestete Personen sind verpflichtet, ihre Kontaktpersonen zu informieren. Diese haben sich selbstständig in Quarantäne zu begeben.

11 Corona-Fälle in Diskothek A1 – kam das Virus aus Trittau?

Mittlerweile liegen auch elf durch ein Labor bestätigte Positivfälle von Personen vor, die die Diskothek A1 in Lübeck in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember 2021 besucht haben. Mindestens in einem Fall konnte im Rahmen der Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt ermittelt werden, dass ein Gast zuvor die Diskothek FunParc in Trittau besucht hatte. Alle Personen, die das A1 in Lübeck in besagter Nacht  besucht haben, werden als enge Kontaktpersonen eingestuft. Für diese gilt die Allgemeinverfügung der Hansestadt Lübeck über die Anordnung zur Absonderung (Isolation oder Quarantäne).

Die Verpflichtung zur Quarantäne gilt unabhängig von einem eventuell durchgeführten Test. Auch bei negativem Testergebnis wird die Quarantäne nicht aufgehoben. Positiv getestete Personen sind aufgefordert, ihre engen Kontaktpersonen über ihr Ergebnis zu informieren. Bürgermeister Jan Lindenau erklärt: „Wir müssen alles unternehmen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu unterbinden. Aufgrund der schnellen Verbreitung der Omikron-Variante rechne ich mit weiter steigenden Fallzahlen.“

Corona-Ausbruch im A1 in Lübeck: Gäste müssen in Quarantäne

Alle betroffenen Personen sind verpflichtet, sich unverzüglich nach Kenntnisnahme dieser Mitteilung oder eines positiven Testergebnisses auf direktem Weg in ihre Häuslichkeit zu begeben und sich dort abzusondern/aufzuhalten (häusliche Isolation/Quarantäne). Die Häuslichkeit darf nur zum Besuch einer Teststation verlassen werden. Dies darf nur unter Verwendung von einer Mund-Nasen-Bedeckung ohne Nutzung des ÖPNV und auf dem direkten Hin- und Rückweg erfolgen. Darüber hinaus sind die Personen verpflichtet, sich unverzüglich beim Gesundheitsamt zu melden. Das Gesundheitsamt kann jederzeit per E-Mail unter corona@luebeck.de oder telefonisch unter 0451/122 2676 montags bis freitags von 8 bis 20.30 Uhr kontaktiert werden.

Personen, bei denen die Corona-WarnApp einen roten Warnhinweis anzeigt, der auf ein erhöhtes Infektionsrisiko hinweist, wird geraten, sich einem PCR-Test beim Hausarzt oder in einer Teststation durch Vorzeigen seiner Corona-Warn-App zu unterziehen. Sollte der Test positiv sein, sind diese Personen verpflichtet, sich ebenfalls beim Gesundheitsamt zu melden.

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Omikron-Variante dominiert wahrscheinlich in Lübeck

„Wir haben unsere Diskothek seit dem 27. Dezember 2021 geschlossen. Wir informieren unsere Gäste und bitten ihren Gesundheitszustand zu beachten. Um die Behörden zu unterstützen, informieren wir unsere Gäste auch über unsere Homepage und Social-Media-Kanäle“, so der Betriebsleiter der Diskothek A1, Steven Werner. „Es muss davon ausgegangen werden, dass die Omikron-Variante die vorherrschende Variante auch in Lübeck ist.

Zwar liegen aufgrund der notwendigen Bestätigungen aus den Laboren noch nicht für alle positiven PCR-Testungen die Bestätigungen der Variante vor, die Quote der ersten Bestätigungen ist jedoch hoch“, so Dr. Alexander Mischnik, Leiter des Lübecker Gesundheitsamt. „Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Omikron-Variante wird für enge Kontaktpersonen unabhängig vom Impfstatus und Symptomen eine Quarantänedauer von 14 Tagen festgelegt. Diese kann auch durch negative Tests nicht verkürzt werden“, führt Mischnik weiter aus.

Corona-Ausbruch in Lübeck: Bürgermeister ruft zum Impfen auf

Der beste Schutz gegen eine schwere Erkrankung bleibt weiterhin die Impfung gegen das Corona-Virus. Bürgermeister Jan Lindenau ruft deshalb erneut eindringlich dazu auf: „Lassen Sie sich impfen und nutzen Sie schnellstmöglich die Angebote der Auffrischungsimpfung. Lassen Sie uns gemeinsam die gute Impfquote in Lübeck halten und damit alle gemeinsam ohne größere, schwerwiegende Krankheitsverläufe diese Pandemie überstehen.“

Weiterhin gelte es, große Menschenansammlungen zu vermeiden und Kontakte zu reduzieren.„Nicht alles, was nicht verboten oder nicht geregelt ist, ist automatisch sinnvoll. Achten Sie auf sich und andere. Tragen Sie bitte in der Öffentlichkeit auch eine Maske, wo sie nicht vorgeschrieben ist, wenn sie auf andere Menschen treffen“, appelliert Bürgermeister Jan Lindenau.

Die Kreise Segeberg (Inzidenz: 226,3) und Stormarn (Inzidenz 340,4) stoßen bei der Kontaktverfolgung von Corona-Infektionen an seine Grenzen. Das Gesundheitsamt in Segeberg werde bereits seit einer Woche von Bundeswehrangehörigen unterstützt. Dennoch sei es aktuell nicht mehr möglich, verlässliche Fallzahlen zu nennen.

Ausbrüche in Diskotheken treiben die Zahlen nach oben

Grund der Überlastung ist auch hier der Corona-Ausbruch am 24. und 25. Dezember unter Besuchern der Diskothek „Fun Parc“ in Trittau. Bis Montag hätten sich mehrere hundert Partygäste beim Gesundheitsamt des Kreises gemeldet, sagte der Sprecher. Bei neun Gästen sei die Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen, weitere Ergebnisse stünden noch aus. „Wir kommen mit der Kontaktverfolgung nicht mehr hinterher.“

Wegen der steigenden Zahl von Corona-Patienten und -patientinnen mit der Omikron-Variante und Personalausfällen durch Quarantäneauflagen hat die Rendsburger Imland Klinik bereits alle verschiebbaren Behandlungen und Operationen gestoppt. Notfälle und Tumoroperationen sind davon nicht betroffen, teilte die Klinik am Montag mit.

„Wir versuchen das normale Behandlungsprogramm so weit als möglich aufrecht zu erhalten, müssen uns aber auf die pandemische Situation einstellen und Maßnahmen ergreifen, die den Betrieb auch unter starken Einschränkungen möglich machen“, sagte Geschäftsführer Markus Funk. Dazu gehörten auch standortübergreifende Maßnahmen zwischen Rendsburg und Eckernförde - etwa die Konzentration von Personal an dem einen oder das Verlegen von Patientinnen und Patienten an den jeweils anderen Standort.

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