Kiel. Grund sei die wirtschaftliche Situation der deutschen Werften insgesamt. Aber auch die Pandemie spielt eine Rolle.

Die Kieler Werft German Naval Yards will sich von gut einem Viertel ihres Personals trennen. 134 der rund 500 Mitarbeiter sollen in eine Transfergesellschaft wechseln, wie die Werft am Montag mitteilte.

Alle Betroffenen erhielten eine Abfindung, hieß es. Mehr als 40 von ihnen sollen zudem ein Angebot für den Übergang zur Rente erhalten. Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft hätten sich auf einen Sozialtarifvertrag verständigt. Teil der Vereinbarung seien ein verbindlicher dreijähriger Investitionsplan und ein Weiterbildungspaket.

Corona-Pandemie: Situation der Werften deutlich verschlechtert

Als Grund für den Personalabbau gab das Unternehmen die wirtschaftliche Situation der deutschen Werften insgesamt an, die sich durch die Corona-Pandemie deutlich verschlechtert habe. Diese Entwicklung sei auch an der Kieler Werft nicht spurlos vorübergegangen.

„Diese Pandemie hat uns aufgezeigt, wo wir Schwächen haben - aber auch, wo unsere Chancen für einen erfolgreichen Weg nach dem Ende dieser schwierigen Zeit liegen“, sagte Geschäftsführer Jörg Herwig. „Wir müssen uns auf unsere Schlüsselfähigkeiten konzentrieren, Partnerschaften schmieden, Kompetenzen bündeln und bestimmte Aufgaben auf externe Anbieter auslagern.“

Kieler Werft baute Mega-Yachten für russischen Milliardär

Der Betriebsrats-Vorsitzende Ramon Santorum sagte, „die Zustimmung ist uns nicht leichtgefallen“. In den Gesprächen seien echte Verbesserungen gegenüber den ursprünglichen Plänen erreicht worden. Nach Angaben der Werft sollen Mitarbeiter, die in die Transfergesellschaft wechseln, ein Rückkehrrecht für den Fall eines Großauftrags während dieser Zeit erhalten. Die Betroffenen sollen acht bis zwölf Monate in der Transfergesellschaft bleiben.

In der Werft German Naval Yards wurden in der Vergangenheit auch Mega-Yachten wie das "Projekt 787", später umbenannt in "Sailing Yacht A", des russischen Milliardärs Andrej Melnitschenko gebaut. 

Mega-Segelyacht „A“ bereitet sich auf Probefahrten vor

Der mit 90 Meter hohen Masten ausgestattete Dreimaster wurde auf der Werft „German Naval Yards“ gebaut und gehört vermutlich einem russischen Milliardär
Der mit 90 Meter hohen Masten ausgestattete Dreimaster wurde auf der Werft „German Naval Yards“ gebaut und gehört vermutlich einem russischen Milliardär © dpa | Carsten Rehder
Die gigantische Segelyacht mit dem Namen „A“ liegt im Dock in Kiel (Schleswig-Holstein)
Die gigantische Segelyacht mit dem Namen „A“ liegt im Dock in Kiel (Schleswig-Holstein) © dpa | Matthias Hoenig
Der weitgehend fertiggestellte 140 Meter lange Neubau soll in den nächsten Wochen zu Probefahrten auslaufen
Der weitgehend fertiggestellte 140 Meter lange Neubau soll in den nächsten Wochen zu Probefahrten auslaufen © dpa | Matthias Hoenig
Als Auftraggeber gilt der russische Milliardär Andrej Melnitschenko
Als Auftraggeber gilt der russische Milliardär Andrej Melnitschenko © dpa | Matthias Hoenig
Die „Sailing Yacht A“ wird seit etwa vier Jahren in Kiel gebaut
Die „Sailing Yacht A“ wird seit etwa vier Jahren in Kiel gebaut © dpa | Matthias Hoenig
Die Masten des Neubaus sind etwa 90 Meter hoch
Die Masten des Neubaus sind etwa 90 Meter hoch © dpa | Matthias Hoenig
Die Mega-Segelyacht
Die Mega-Segelyacht "White Pearl" geht am 21.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) auf eine erste Probefahrt. Der mit 90 Meter hohen Masten ausgestattete Dreimaster wurde auf der Werft "German Naval Yards" gebaut und gehört vermutlich einem russischen Milliardär. Foto: Carsten Rehder/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ © dpa | Carsten Rehder
Die Mega-Segelyacht
Die Mega-Segelyacht "White Pearl" geht am 21.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) auf eine erste Probefahrt © dpa | Carsten Rehder
 Der mit 90 Meter hohen Masten ausgestattete Dreimaster wurde auf der Werft
Der mit 90 Meter hohen Masten ausgestattete Dreimaster wurde auf der Werft "German Naval Yards" gebaut und gehört vermutlich einem russischen Milliardär © dpa | Carsten Rehder
Die Mega-Segelyacht
Die Mega-Segelyacht "White Pearl" © dpa | Carsten Rehder
Eine Möwe sitzt am 21.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) in Sichtweite der Mega-Segelyacht
Eine Möwe sitzt am 21.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) in Sichtweite der Mega-Segelyacht "White Pearl" © dpa | Carsten Rehder
Die Mega-Segelyacht „White Pearl“ wird am 21.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) für eine Probefahrt vorbereitet
Die Mega-Segelyacht „White Pearl“ wird am 21.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) für eine Probefahrt vorbereitet © dpa | Carsten Rehder
Die neue Mega-Segelyacht „White Pearl“ am 09.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) in der Werft German Naval Yards, hat inzwischen alle drei Masten erhalten
Die neue Mega-Segelyacht „White Pearl“ am 09.09.2015 in Kiel (Schleswig-Holstein) in der Werft German Naval Yards, hat inzwischen alle drei Masten erhalten © dpa | Matthias Hoenig
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