Kiel. Die Zahl der Agrarbetreibe sinkt immer weiter – außerdem liegt der Norden beim Öko-Landbau deutlich unter dem Bundesschnitt.

Die Zahl der Agrarbetriebe in Schleswig-Holstein sinkt immer weiter. Im vergangenen Jahr haben im Norden 12.240 Betriebe eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von gut 995.500 Hektar bewirtschaftet. Das waren 14 Prozent weniger Betriebe als zur vorigen sogenannten Landwirtschaftszählung im Jahr 2010, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag berichtete. Die Fläche blieb dagegen annähernd konstant. Daher stieg die durchschnittliche Betriebsgröße von rund 71 auf knapp 82 Hektar.

Bei den Viehhaltungen schritt die Konzentration besonders stark voran. So sank die Zahl der rinderhaltenden Betriebe um gut 25 Prozent auf rund 5950. Bei Betrieben mit Milchkühen gab es sogar ein Minus von 40 Prozent auf gut 3000. Bei den schweinehaltenden Betrieben (gut 1000) betrug der Rückgang 42 Prozent und bei Schafhaltern (1600) 16 Prozent. Nur die Hühnerhaltungen legten um rund drei Prozent auf gut 1700 Betriebe zu.

Zahl der Öko-Bauernhöfe im Norden unter dem Bundesschnitt

Sechs Prozent der Betriebe wirtschafteten 2020 ökologisch. Hier gab es einen Zuwachs um 250 Betriebe oder 56 Prozent auf 690. Bundesweit beträgt der Öko-Anteil zehn Prozent. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche hat sich im Norden fast verdoppelt auf 63 600 Hektar. Dies entspricht gut sechs Prozent der gesamten Agrarfläche. Ein Bio-Hof hatte damit im Durchschnitt 92 Hektar.

Die Zahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten sank binnen zehn Jahren um gut sechs Prozent auf 42.500. Mehr als 19.000 davon waren Familienarbeitskräfte und knapp 10.900 Saisonarbeiter. 42 Prozent der Betriebe gaben an, auch mit zusätzlichen Aktivitäten auf dem Hof Umsätze zu erwirtschaften. Am häufigsten (35 Prozent) betraf dies die Erzeugung erneuerbarer Energien.