Eckernförde/Hamburg. Zwei Tage vor Silvester: Hobby-Chemiker mit Verbrennungen im Krankenhaus. Er wollte offenbar das Böller-Verkaufsverbot umgehen.

Beim Versuch, Böller selbst zu basteln, ist ein 19 Jahre alter Mann am Dienstag in Eckernförde schwer verletzt worden. "Wegen der starken Verbrennungen besteht Lebensgefahr", sagte Sönke Petersen, Sprecher der Polizeidirektion Neumünster, dem Abendblatt. Wollte er das Böller-Verkaufsverbot umgehen? Gegen 11 Uhr sprengte sich der Hobby-Bastler selbst in die Luft. Es war augenscheinlich ein Unfall. "Mehrere Anrufer meldeten sich bei der Polizei wegen des lauten Knalls", sagte Petersen.

Der 19-Jährige habe bislang nicht vernommen werden können, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes in Kiel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Mit welchen Chemikalien der 19-Jährige umgegangen war, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Es werde nun wegen des Umgangs mit explosiven gefährlichen Stoffen ermittelt.

19-Jähriger bei Explosion schwer verletzt

Die Explosion ereignete sich im Wintergarten des Reihenhauses seiner Eltern. Dort hatte der junge Mann mit Chemikalien hantiert. Er erlitt schwere Verbrennungen und wurde in eine Spezialklinik nach Lübeck gebracht. Nach Angaben eines Polizeisprechers bestand Lebensgefahr.

Lesen Sie auch:

Gegen 11 Uhr sprengte sich der Hobby-Bastler selbst in die Luft.
Gegen 11 Uhr sprengte sich der Hobby-Bastler selbst in die Luft. © picture alliance/dpa

Der Wintergarten wurde nach Polizeiangaben komplett zerstört. Das gesamte Haus ist in Mitleidenschaft gezogen worden. "Erheblich", wie es in einer Mitteilung hieß. Die Feuerwehr sei noch am Explosionsort. Die Polizei hat erste Details korrigiert. Zunächst hieß es, dass die Explosion ein Gartenhaus zerstört habe.

Wehrführer Meint Behrmann von der Freiwilligen Feuerwehr Eckernförde sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagnachmittag, das Feuer sei bereits aus gewesen, als die Kameraden eintrafen. Es müsse eine Stichflamme gegeben haben, aber vermutlich durch die starke Druckwelle habe sich das Feuer selbst gelöscht. Das Haus sei bei der Explosion im hinteren Bereich zum Garten hinaus beschädigt worden, aber noch bewohnbar.

Andere Personen seien nicht verletzt worden. Weitere Schäden an anderen Häusern hat es nach ersten Eindrücken vom Explosionsort nicht gegeben.