Friedrichskoog. Umweltminister Albrecht gibt symbolischen Startschuss. Für sechs Millionen Euro bekommt die Station ein neues Eingangsgebäude.
Die Seehundstation Friedrichskoog soll für knapp sechs Millionen Euro fit gemacht werden für die Zukunft. „Damit wollen wir im Norden unserer Verantwortung für die Aufzucht der verwaisten Heuler nachkommen“, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) am Montag. Begonnen wurde mit dem Bau eines 2240 Quadratmeter großen, neuen Eingangsgebäudes in Holzbauweise.
Während der Bauarbeiten wird die Seehundstation für Besucher vom 6. Januar 2020 an geschlossen werden. „Wir hoffen, dass wir ab Pfingsten in Teilen wieder eröffnen können“, sagte Stationsleiterin Tanja Rosenberger.
Seehundstation soll 2000 Quadratmeter großes Ausstellungsgebäude bekommen
Neben dem Bau des neuen Eingangsbereichs soll die Seehundstation im kommenden Jahr unter anderem ein neues, 2000 Quadratmeter großes Ausstellungsgebäude bekommen. 2021 erfolgt dann der Umbau des Altgebäudes zu einem modernen Bürotrakt. Die Arbeiten werden nach aktuellem Planungsstand 5,95 Millionen Euro kosten.
Die Seehundstation vermittelt Albrecht zufolge den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer und damit die Bedeutung des Umwelt- und Naturschutzes für unsere Lebensgrundlagen. „Sie ist eines der am stärksten besuchten Nationalparkhäuser in Schleswig-Holstein“, sagte er. Bundesweit einmalig sei die gemeinsame Haltung von Seehunden und Kegelrobben. Neben sieben Dauergästen leben zurzeit 15 junge Robben in der Station.
Mehr als 300 Heuler aufgenommen
Die so genannten Heuler - von ihren Müttern verlassene Seehundbabys - werden bereits seit den 1950er Jahren in Friedrichskoog aufgepäppelt. Die erste zentrale Aufzuchtstation für Seehundwaisen entstand 1969 in Büsum. Um die Einrichtung zu unterstützen, wurde 1985 die Seehundstation Friedrichskoog (beides Kreis Dithmarschen) errichtet.
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Erfolgreicher Sommer für Seehundstation
Sie ist heute nach einem internationalen Abkommen die einzige berechtigte Aufnahmestelle für Heuler in Schleswig-Holstein. Hier werden die kulleräugigen Tierbabys aus Nord- und Ostsee vor dem Hungertod gerettet. Dafür kommen sie zunächst zwei Tage lang in ein Quarantänebecken, bevor sie in ein normales Aufzuchtbecken umziehen dürfen.
In der Seehundstation wurden in diesem Jahr mehr als 300 sogenannte Heuler aufgenommen. 95 Prozent der Seehund-Waisen sind Stationsleiterin Rosenberger zufolge erfolgreich aufgepäppelt worden. Die Seehundstation ist eine gemeinnützige GmbH mit Landesbeteiligung.