Kiel. Fall um rätselhaften Tod von Jenny Böken war im Juni neu aufgerollt worden. Staatsanwaltschaft: Wir glauben Angaben der Zeugin nicht.
Die Kieler Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zum rätselhaften Tod der „Gorch Fock“-Kadettin Jenny Böken eingestellt. „Wir glauben den Angaben einer Zeugin nicht“, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Dienstag. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.
Im Juni hatte die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren wieder aufgenommen. Hintergrund waren Aussagen der Zeugin. Diese beruhten laut der Behörde im Wesentlichen auf Hörensagen. Die Zeugin sei im Jahr 2008 bei der Bundeswehr gewesen, habe aber weder zur Marine noch zur Besatzung der „Gorch Fock“ gehört. Laut Anwalt der Familie habe sie von mehreren Männern, darunter Marineangehörigen, erfahren, dass die junge Frau erdrosselt worden sei.
Die ursprünglichen Ermittlungen im Fall Böken waren 2009 eingestellt worden. Die damals 18-Jährige war in der Nacht zum 4. September 2008 während einer Ausbildungsfahrt des Segelschulschiffs der Marine bei einer Wache über Bord gegangen. Die Todesumstände blieben ungeklärt. Der Leichnam wurde erst nach elf Tagen aus der Nordsee geborgen. Die Ermittler hielten ein Unglück bisher für am wahrscheinlichsten.
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