Büsum. Büsum bekommt ein Hotel mit Beachapartments und eine Bretterbude im lässigen Surferstil. Baubeginn ist Anfang des Jahres

Gerade erst hat Büsum mit dem Lighthouse Hotel & Spa ein weiteres neues Hotel in bester Ortslage bekommen. Jetzt geht es für den Küstenort in Dithmarschen an der Nordsee, der vor allem wegen seiner Krabben bekannt ist, touristisch weiter hoch hinaus: Im kommenden Jahr ist Baubeginn für gleich zwei weitere Häuser.

Jünger und lässiger soll Büsum werden, weg vom Rentnerimage. Einer, der an Büsum glaubt, ist Jens Sroka, Geschäftsführer der Heimathafen Hotels (Beachmotel, Bretterbude). Im August hat er sein erstes Vier-Sterne-Plus-Haus überhaupt, das Lighthouse Hotel & Spa, im Ortszentrum eröffnet, nun laufen die Planungen für den Baubeginn weiterer Heimathafen-Häuser Anfang des kommenden Jahres. Genauer: Büsum bekommt Beachapartments sowie eine Bretterbude nach dem Vorbild in Heiligenhafen. Beide Häuser im gewohnten Surferstil, mit viel Holz und modernem jungen Ambiente. Damit orientiert sich Sroka wieder mehr Richtung Strandambiente.

Es entstehen 116 Zimmer, dazu kommen 60 Appartements

In der Perlebucht, zwischen den Hotels Küstenperle und Friesenhof, entstehen die beiden Häuser. Die Bretterbude bekommt 116 Zimmer, die hier Butzen heißen, die Beachapartments bekommen 60 Apartments. Das Grundstück neben dem Hotel Küstenperle ist derzeit eine Wiese und wird als Parkplatz benutzt. Genau wie schon beim Lighthouse arbeitet Jens Sroka wieder mit dem Architekten Thomas Ladehoff zusammen. Die Apartments bieten viel Platz für Paare, Familien und Freunde. Gesamtes Investitionsvolumen: 31,8 Millionen Euro.

Als Konkurrenz zur benachbarten Küstenperle sieht Jens Sroka seine beiden Häuser nicht, sondern als Erweiterung des bestehenden Angebotes. Für den 44-jährigen Hotelier aus Hamburg ist Büsum ein Ort mit Zukunft: „Büsum wird total unterschätzt.“ Immerhin hat der 5000-Einwohner-Ort 1,9 Millionen Übernachtungen im Jahr. „Wir glauben an das Potenzial und dass so ein bisschen junger frischer Lifestyle wunderbar in diesen Ort passt.“

Auslastung liegt bei bis zu 93 Prozent

Jens Sroka ist Geschäftsführer von fünf Hotels und Erfinder der Beachmotels.
Jens Sroka ist Geschäftsführer von fünf Hotels und Erfinder der Beachmotels. © Thorsten Ahlf | Thorsten Ahlf

Bislang scheint Sroka bei allen seinen mittlerweile fünf bestehenden Häusern ein glückliches Händchen zu haben. Ob im Ostseebad Heiligenhafen oder St. Peter-Ording – überall hat er mit seinen jugendlichen Hotels frischen Wind in die Küstenorte gebracht. Dabei ist er so erfolgreich, dass die Auslastung der Häuser mit bis zu 93 Prozent so hoch liegt, dass er das wieder etwas herunterschrauben möchte. Bedeutet: Je nach Auslastung werden die Beachmotels in St. Peter Ording und Heiligenhafen teurer. Oder auch mal günstiger. „Es gibt keine feste Rate, sondern wir gucken von Monat zu Monat, je nach Belegung, wie sich die Zimmerpreise entwickeln“, so Sroka.

Wie in Heiligenhafen, St. Peter Ording oder auch in Wilhelmshaven schaut sich Sroka die Orte vorher genau an, um zu schauen, welches Konzept am besten passt. Die Perlebucht in Büsum ist so etwas wie die junge hippe Ecke im Ort. Mit einer Surfschule und moderner Strandbar kommen hier eher die Jungen hin. In die Bretterbude und die Beachapartments kommen sie dann alle zusammen – ob Singles, Pärchen oder Familien.

Für Olaf Raffel, Tourismuschef in Büsum, sind weitere Hotels ein Gewinn für den Ort. Er begrüßt den Bau einer Bretterbude mit Übernachtungsmöglichkeit für die jüngere Zielgruppe in unmittelbarer Nähe zur Familienlagune Perlebucht und sagt: „Der weitere Ausbau der Hotelkapazitäten wird unser Profil stärken und damit die Sichtbarkeit sowie Bedeutung am Markt erhöhen.“ Büsum werde sich dadurch zunehmend in allen Kategorien flächendeckend gut aufstellen.

Büsum hat noch Kapazitäten für weitere Hotels

Kapazitäten für weitere Hotels sind auf jeden Fall gegeben. Denn: Der Anteil an Hotelbetten an allen Unterkunftsarten liegt in Büsum noch unter zehn Prozent (es sind rund 16.000). „Im Vergleich zum Durchschnittswert in gesamt Schleswig-Holstein mit 21 Prozent im gewerblichen Bereich ist das noch zu gering“, so Raffel. Obwohl in den vergangenen Jahren viel ins Gastgewerbe investiert wurde, „verzeichnen wir sowohl bei der Zahl der Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten (darunter fallen in Büsum 7000 Betten) als auch bei der Zahl der gewerblichen Betten im Verlauf der letzten zehn Jahre einen Rückgang von rund zwei Prozent.“ Neue Impulse sind also willkommen.

Die beiden neuen Hotels sind nicht die einzigen neuen Projekte in Büsum. Die HELMA Ferienimmobilien GmbH errichtet in den kommenden zwei Jahren im NordseeResort Büsum 113 Ferienwohnungen und Ferienhäuser in skandinavischer Bauweise.

Der Wandel in Büsum geht weiter. Gerade erst wurde die neue Serie „Küstenpiloten“ in dem Ort abgedreht. Zu sehen im kommenden Jahr in der ARD.