Scharbeutz/Heiligenhafen. Strandlounges, Daybeds und ganz viel Musik – an der Küste ändert sich gerade sehr viel, um die Urlaubsgäste anzusprechen.

Beim Urlaub im eigenen Land fehlt vielen ein wenig die Exotik – schöne Bars am Strand, Cocktails, Mojito, dazu eine Kleinigkeit zu essen. Für einen lässigen Strandtag muss man aber gar nicht in die Ferne reisen. Die Ostseestrände bieten diesbezüglich inzwischen eine ganze Menge. Denn es gibt heute an den heimischen Stränden deutlich mehr als Strandkörbe und Fischbrötchen. Mit Beach­lounges, in denen man beim Sonnenuntergang seinen Cocktail schlürft, Daybeds, auf denen sich ein Strandtag noch viel gemütlicher verbringen lässt als im Strandkorb, und abendlichem Salsatanz am Strand buhlen die Seebäder um Besucher. „Wir versuchen, die Strände zu entwickeln. Die Gäste möchten, dass etwas passiert“, sagt Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus e.V.

Himmelbetten in Scharbeutz

Und so bemühen sich Anbieter, das an die Ostsee zu holen, was die Gäste aus dem Urlaub im Süden kennen – beispielsweise sogenannte Daybeds. Dabei handelt es sich um Himmelbetten mit Vorhängen, in denen man wunderbar entspannte Tage verbringen kann. „Die Ostsee ist immer mehr im Kommen. Wir wollten Vorreiter sein und zeigen, dass das mit den Daybeds nicht nur in Spanien, sondern auch an der Ostsee geht. Und wir wollten etwas haben, was hier nicht wirklich verbreitet ist“, sagt Marc Baginski, Marketingleiter im Strandrestaurant Hamptons in Scharbeutz.

Mit 75 Euro pro Tag sind die fast vier Quadratmeter großen Himmelbetten deutlich teurer als die üblichen Strandkörbe, aber nach Angaben von Baginski trotzdem extrem nachgefragt. Noch im Juli sollen weitere vier geliefert werden, weil die bestehenden vier teilweise schon Wochen im Voraus reserviert werden. Besonderer Service: Speisen und Getränke werden direkt ans Bett gebracht. Wer kein Bett ergattert, kann aber einen der XXL-Strandkörbe mieten (20 Euro/Tag) oder einen der klassischen für 11 Euro (zweite Reihe) oder 12 Euro (erste Strandreihe).

Salsatanzen am Ostseestrand

Wer sich lieber bewegt als nur faul rumzuliegen, für den könnte das Freilufttanzen etwas sein. So gibt es beispielsweise den ganzen Sommer über „Salsa on the Beach“ – Salsatanz an diversen Ostseestränden. Rasoul Khalkhali und seine Kollegen von den Salsafreunden Lübeck verbreiten dabei exotisches Flair am Ostseestrand. „Die Ostsee ist so schön, und es kommen so viele Touristen, da muss man einfach am Strand tanzen“, sagt der Tanzlehrer und Sozialpädagoge Rasoul. „Bewegung ist wichtig, aber auch dass die Leute miteinander in Kontakt kommen. Wir möchten einfach gute Laune schaffen“. Die Musik kommt entweder vom Band, manchmal ist sie auch live. Getanzt werde bei fast jedem Wetter, sagt Rasoul, nur wenn es sehr stark regne, falle der Salsa auch mal aus.

Strandkonzerte unter freiem Himmel

Bis September gibt es entlang der Küste außerdem zahlreiche Strandkonzerte unter freiem Himmel. Das „Sonne, Strand und Sterne Festival“ in Grömitz (24. bis 27. Juli) feiert in diesem Jahr Premiere. Die Musikveranstaltung für die ganze Familie kostet keinen Eintritt. Auf dem Programm stehen Auftritte von Pohlmann (27. Juli) und Dominik Hartz (24. Juli), bekannt aus der Fernsehsendung „The Voice“. Im August stehen in Heiligenhafen unter dem Motto „Stars at the Beach“ Bands wie Revolverheld, Bellini oder Mark Forster (15. bis 18. August). In Timmendorfer Strand wird es laut bei „Stars am Strand“ (6. bis 8. September). Scooter eröffnet die Konzerte, es folgen Nena und Patrick Kelly.

Entspannung im Beachclub

In Grömitz lockt der alteingesessene Beachclub, die Ostseelounge direkt an der Seebrücke. Zusammen mit Scharbeutz war das Seebad Vorreiter – in den beiden Orten wurden die ersten Strandclubs dieser Art eröffnet. Es gibt gemütliche Sessel und Liegen auf Holzdecks – im Hintergrund liegen die Dünen. Über den Möbeln sind Sonnensegel gespannt, die tagsüber vor zu viel Sonne schützen und abends angestrahlt werden. Von hier bietet sich ein Blick auf das Volleyball- und Beachsoccer-Feld – oder auf die Promenade. Geöffnet bis Oktober täglich ab 12 Uhr, maximal bis 23 Uhr.

In Scharbeutz betreibt das Café Wichtig seit sieben Jahren auch die Beach-Lounge, die sich auf mehrere Ebenen am Strand erstreckt. Zwei von drei Ebenen sind überdacht und der Betrieb deshalb einigermaßen wetterunabhängig. Es gibt viele Hochtische, aber auch gemütlich Lounge-Möbel und Liegestühle. „Wir haben 150 Plätze, aber im Sommer sind es gefühlt 250 Plätze“, sagt Tung Truong vom Café Wichtig. Essen wird nicht aufgetischt, allerdings könnten sich die Gäste im nahe gelegenen Café Wichtig Burger, Pommes oder Pizza holen und in der Beach-Lounge verzehren. „Das machen ganz viele“, sagt Truong. Geöffnet ist täglich ab 11 Uhr (je nach Wetterlage bis 22 Uhr).

Im Deck 7, der Beachlounge in Heiligenhafen, fläzt man sich auf weichen Polstern, die Füße stecken im Sand, Sonnensegel überspannen Teile der Lounge. Es gibt gesunde Durstlöscher und diverse Cocktails. Zu finden ist die Strandbar direkt neben der Seebrücke. Am Abend ist ein Besuch besonders zu empfehlen: der Blick auf den Sonnenuntergang ist schöner als irgendwo sonst an der Ostsee. Geöffnet täglich von 11 bis 1 Uhr.

Salsa on the Beach

Scharbeutz: 19. und 27. Juli, /9., 16., 23. und 30. August jeweils ab 18.30 Uhr.
Travemünde: 5., 12. und 19. August, ab 18 Uhr.

Neustadt: 13. und 20. Juli, 19 Uhr, 3., 10. und 17. August, Fischer’s Ostsee.

Grömitz: Salsa beim „Sonne, Strand und Sterne Festival“ 24.7. ab 16 Uhr (das Festival geht vom 24. bis 27. Juli.

Hohwacht: 23. Juli, 1., 8. und 15. August ab 18 Uhr. Weitere Infos unter salsafreunde-luebeck.de

Infos zu den Strandkonzerten des Sommers unter: https://www.ostsee-schleswig-holstein.de/ostsee-strandkonzerte

Weitere Beach-Lounges an der Ostsee:

360 Grad Bar auf Fehmarn, Holiday Vital Beach Lounge in Großenbrode, Ocean Eleven in Laboe, Strandbistro Sandwig in Glücksburg, Fischer’s Lounge in Neustadt. Weitere Infos zu den Strandbars: www.ostsee-schleswig-holstein.de/ostsee-lounges