Kiel. Ab Montag fallen Regionalzüge auf mehreren Strecken bis auf Weiteres aus. Stattdessen sollen Taxis fahren. Kritik von der Politik.

Weil es der Deutschen Bahn an Lokführern mangelt, lässt das Verkehrsunternehmen vom kommenden Montag an mehrere Regionalverbindungen in Schleswig-Holstein ausfallen. Das teilte Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis am Donnerstag mit.

Betroffen sind demnach vor allem die Strecken Lübeck–Lüneburg, Lübeck–Kiel, Lübeck-Neustadt–Fehmarn und Lübeck–Travemünde-Strand, 18 Zugverbindungen werden bis auf Weiteres nicht bedient. "Wir haben darauf geachtet, dass vor allem Zugverbindungen frühmorgens und spätabends ausfallen, sodass deutlich weniger Fahrgäste betroffen sind", sagte Meyer-Lovis weiter. Für die Fahrgäste werde ein Ersatzverkehr mit Bussen und Taxis bereitgestellt.

Deutsche Bahn bilde "massiv aus"

Die gesamte Branche kämpfe derzeit mit einem Mangel an Lokführern. "Wir bilden daher massiv aus", sagte Meyer-Lovis. So beginnen derzeit alle zwei Monate neue Ausbildungslehrgänge, um dem Personalmangel zu begegnen. Zuletzt seien zum 1. September neun neue Lokführer-Anwärter begrüßt worden. "Allerdings dauert es etwa zehn bis zwölf Monate, bis ein ausgebildeter Triebfahrzeugführer dem Betrieb zur Verfügung steht."

Im Kieler Landtag hatte man für derartige Erklärungsversuche kein Verständnis. „DB Regio muss schleunigst handeln“, sagte Kay Richert, der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion. „Eine Ausbildungsoffensive mag zwar ein richtiger Ansatz sein. Dieser Schritt hätte aber viel früher kommen müssen. Denn so ein massiver Personalmangel entsteht ja nicht über Nacht. DB Regio begeht das nächste böse Foul.“

Kunden finden eine Auflistung aller betroffenen Verbindungen im Internet oder der Bahn-App „DB Navigator“.