Flensburg. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die jungen Männer den Flüchtling schon mit Tötungsabsicht in die Dünen lockten.
Im Prozess um einen auf der Insel Amrum getöteten Flüchtling hat das Landgericht Flensburg die beiden Angeklagten am Dienstag zu langjährigen Haftstrafen wegen Mordes verurteilt. Ein zur Tatzeit 19-Jähriger bekam eine Jugendstrafe von siebeneinhalb Jahren, ein zur Tatzeit 26-Jähriger eine lebenslange Strafe.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Männer den Flüchtling (27) aus dem Irak im April 2017 mit Tötungsabsicht unter einem Vorwand in die Dünen der Nordsee-Insel lockten und dort töteten. Sie verprügelten und erstachen ihn. Anschließend vergruben sie die Leiche zwei Meter tief im Sand. Sie wurde erst Monate später gefunden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Verteidiger sahen die Tat nur als Totschlag an
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer ebenfalls Haftstrafen wegen Mordes gefordert. Die Verteidiger hatten für eine Verurteilung wegen Totschlags plädiert. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten übereinstimmend verlangt, den jüngeren Angeklagten nach Jugendstrafrecht zu verurteilen.