Amrum/Kiel. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Der Iraker Ceetin K. kam vor zwei Jahren auf die Nordseeinsel, er verschwand im April.

Die beiden in Chemnitz festgenommenen Männer, die dringend tatverdächtig sind, den im April auf der Nordseeinsel Amrum verschwundenen Flüchtling Ceetin K. getötet zu haben, haben den Ermittlern gegenüber die Tat eingeräumt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Flensburg auf Anfrage. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über das Geständnis berichtet

Die Leiche des 27 Jahre alten Ceetin K. war am Donnerstag gefunden worden, sie wurde zur Obduktion nach Kiel gebracht. Ein 20-jähriger Tatverdächtiger hatte der Polizei den Hinweis gegeben, dass der Leichnam an der Südspitze der Insel vergraben worden sei. Zur genauen Todesursache machten die Ermittler auch nach Abschluss der Obduktion keine Angaben: Sie bestätigten nur, dass es sich bei dem Toten um Ceetin K. handele und dass dieser einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei.

Polizei vermutet Beziehungstat

Der 20-Jährige und ein 26 Jahre alter Amrumer waren im Zuge der Ermittlungen ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Sie wurden vor einer Woche in Chemnitz (Sachsen) unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Gegen die beiden Männer wurde Haftbefehl erlassen.

Laut Polizei handelte es sich bei dem Delikt vermutlich um eine Beziehungstat. Der Flüchtling lebte seit November 2015 auf Amrum, die beiden Tatverdächtigen wohnten im selben Mehrfamilienhaus. Als Ceetin K. vor gut einem halben Jahr verschwand, gab es zunächst keine Hinweise auf eine mögliche Straftat, wie eine Polizeisprecherin sagte. Erst im weiteren Verlauf der Ermittlungen gerieten die beiden Insulaner unter Verdacht.