Schleswig. Stadtwerke Schleswig sammeln den Plastikmüll in der Schlei mit ihrem Sieb-Schiff ab. Täglicher Einsatz der Eigenkonstruktion geplant.

Großoffensive gegen den Plastikmüll auf dem Wasser: Mit einem nach eigenen Entwürfen extra angefertigten Katamaran mit Siebvorrichtung reinigen die Schleswiger Stadtwerke seit Montag die Schlei von kleinen Plastikpartikeln, die nur bis zu 2 mal 2 Zentimeter groß sind und über die Kläranlage in den Meeresarm gelangt sind. Das Schiff soll über die Sommermonate täglich im Einsatz sein.

"Das Schiff hat zwischen den Rümpfen Siebe, die bei Vorwärtsfahrt abgesenkt werden und sammeln können", sagte Wolfgang Schoofs, Werksleiter der Schleswiger Stadtwerke Abwasserentsorgung. Das Schiff ist 9 Meter lang und 4 Meter breit, kann aber aufgrund seiner Fächer vorn an den Rümpfen das Wasser auf insgesamt 6 Meter Breite durchpflügen und zwischen die Rümpfe in die Siebe drücken. Es kostete 40.000 Euro und wurde bei einer Metallbauschmiede in Fahrdorf an der Schlei gebaut.

Auch die Uferbereiche würden weiter abgesucht und von Hand gereinigt, sagte Schoofs. 150.000 Tonnen Schilfreste seien bereits entsorgt worden, "Die Plastikfunde sind aber schon deutlich weniger geworden", sagte er und zeigte sich zuversichtlich, das Problem in den Griff zu bekommen. „Ich glaube, wir werden Herr der Dinge.“

Geschredderte Speisereste

Die Plastikteile stammen aus geschredderten Speiseresten, die dem Faulschlamm zugemischt wurden, um Energie zu gewinnen. Die Zufuhr von Speiseresten zum Faulschlamm wurde nach Bekanntwerden der Problematik eingestellt. Insgesamt seien von November 2016 bis Anfang Februar dieses Jahres 488 Kilogramm zerkleinerte Kunststoffe in den Lebensmittelresten mitgeliefert worden, sagte Schoofs. Der Großteil davon sei bereits in der Kläranlage herausgefiltert worden.