Am Donnerstag wurde ein Vertrag unterzeichnet, der eine Zusammenarbeit vereinbart, die so eng ist wie mit keiner anderen Marine.
Die deutsche und die norwegischen Marine haben eine weitreichende Zusammenarbeit vereinbart. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, und der norwegische Konteradmiral Nils Andreas Stensønes unterzeichneten am Donnerstag im Marinestützpunkt Eckernförde auf dem Tender „Main“ den Vertrag für eine langfristige strategische Partnerschaft. Die künftige Kooperation sei so eng wie bisher mit keiner anderen Marine, sagte ein Marinesprecher.
Die Ausbildung der U-Bootfahrer werde gleichermaßen zertifiziert, so dass norwegische U-Bootfahrer auf deutschen U-Booten eingesetzt werden könnten und umgekehrt. Im Bereich der Minen-Kriegsführung, der U-Boot-Jagd und im Oberwasserbereich bei der Seeziel-Bekämpfung arbeite man künftig eng zusammen - dafür soll eine neue Generation von Flugkörpern gemeinsam entwickelt werden, um langfristig See- und Landziele auch in großen Entfernungen von etwa 200 Kilometern wirkungsvoll bekämpfen zu können.
Norwegen will in Kiel vier U-Boote bauen lassen
Norwegen will vier U-Boote auf der Kieler Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) bauen lassen, die deutsche Marine zwei weitere U-Boote im Rahmen des selben Loses - aber mit eigenen Spezifikationen. Im Juni hatte das norwegische Parlament die Anschaffung von vier neuen U-Booten gebilligt. Das Volumen liegt bei 41 Milliarden norwegischen Kronen (4,33 Milliarden Euro). Der Vertrag mit TKMS soll 2019 unterzeichnet werden. Die neuen U-Boote für Norwegen sollen ab etwa 2025 und für die deutsche Marine etwa ab 2027 geliefert werden.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und ihre norwegische Kollegin Ine Marie Eriksen Søreide hatten im August den Marinestützpunkt in Eckernförde besucht. „Norwegen ist für uns der absolute Wunschpartner“, sagte von der Leyen. Eriksen Søreide betonte, es handele sich um eine „Win-Win-Situation“ und könne ein Beispiel sein für Kooperationen anderer Nato-Staaten.