Westerland. In Westerland wurden die Urlauber aus Frankreich von der Bundespolizei in Empfang genommen. Die Aktion hatte Folgen.
Umweltfreundlich, aber unerlaubt ist eine Familie aus Frankreich am Montag nach Sylt geradelt. Bei der Ankunft in Westerland nahm die Polizei das Ehepaar mit ihren erwachsenen Kindern im Alter von 18 und 20 Jahren in Empfang, wie die Bundespolizei berichtete. Den 11,3 Kilometer langen Hindenburgdamm, der im Besitz der Deutschen Bahn ist, dürfen nur dazu Berechtigte betreten. Bei Missachtung komme es meistens zu einem Polizeieinsatz und Streckensperrungen. "Der Hindenburgdamm ist kein Radweg", stellte die Polizei klar.
Räder über das Tor gehievt
Bei der Befragung gab die französische Familie an, mit ihrem Wohnmobil auf Europatour zu sein und viele Radtouren zu machen. Vor Sylt habe das Navigationsgerät schließlich einen Radweg über den Hindenburgdamm angezeigt. Sie habe sich deswegen auch nichts dabei gedacht, ihre Mountainbikes über das geschlossene Zufahrtstor zu hieven. Erst, als sie auf der Insel von der Polizei empfangen wurden, gerieten die Familienmitglieder ins Staunen.
Sieben Züge verspäteten sich
Eine Bahnreisende hatte die Franzosen mit den Fahrrädern auf dem Hindenburgdamm gesichtet und dies der Bundespolizei mitgeteilt. Die Familie versprach, den Rückweg mit dem Zug auf das Festland anzutreten. Ärger könnte dennoch drohen, denn wegen der verbotenen Radtour ließ die Bahn die Züge aus Sicherheitsgründen langsamer fahren. Sieben Züge verspäteten sich dadurch. Ob die Deutsche Bahn dafür Regressansprüche geltend macht, blieb laut Bundespolizei zunächst offen.