Westerland. Billig ist nicht gleich rentabel – Unternehmen verweist auf hohe Kosten. Die Verbindung war nicht mal ein Jahr lang in Betrieb.

Für elf Euro vom Hamburger ZOB nach Sylt: Damit ist jetzt Schluss. Das Unternehmen Flixbus wird die Nordseeinsel mit der neuen Saison nicht mehr ansteuern. Das berichtet die "Sylter Rundschau". Der Grund: Die Strecke hat sich vor allem wegen der zusätzlichen Kosten durch den Sylt-Shuttle über den Hindenburgdamm als nicht mehr rentabel erwiesen.

So kostet eine Überfahrt mit einem Reisebus auf dem DB-Sylt-Shuttle zusätzlich mindestens 218 Euro. "Für unsere Entscheidung waren hauptsächlich die hohen Kosten verantwortlich", zitiert das Blatt Flixbus-Sprecher Martin Mangiapia.

Sylt-Strecke nicht mal ein Jahr in Betrieb

Das Münchner Unternehmen hatte die Fernbusstrecke von München über Hamburg nach Sylt erst vor einem Jahr in den Fahrplan aufgenommen. Montags sowie donnerstags bis sonntags – also an fünf Wochentagen – ging es mit Abfahrt am Hamburger ZOB um 8.30 Uhr über Kiel, Flensburg und Niebüll nach Westerland, Wenningstedt-Braderup, Kampen, Vogelkoje und List auf die Nordseeinsel. Die Reise zu den fünf Inselorten dauerte rund fünf Stunden.

Unterdessen will Flixbus Verbindungen nach Skandinavien, Italien, Frankreich, Skandinavien und Südosteuropa ausbauen und den Standort Berlin stärken. Nach einer Marktanalyse des Bundesamtes für Güterverkehr ist die Trasse Berlin–Hamburg die deutschlandweit drittstärkste Fernbusverbindung überhaupt.

Höchster Marktanteil

Mit rund 64 Prozent hatte Flixbus nach der Marktanalyse im vergangenen Jahr bundesweit den höchsten Marktanteil in dieser Branche. Auf den weiteren Plätzen folgten die Fernbusaktivitäten der DB AG (IC-Bus, Berlin-Linien-Bus) und der Deutsche Post Mobility GmbH (Postbus) mit Anteilen von rund 17,2 Prozent bzw. 10,4 Prozent sowie die DeinBus Betriebs GmbH (DeinBus), die Deutsche Touring GmbH Int. Reiseverkehrsunternehmen und die Megabus.com GmbH (Megabus) mit Marktanteilen von jeweils unter drei Prozent.