Lübeck. Der Fahrzeugführer hatte unter der Holstenbrücke die Kontrolle über den Amphibienbus verloren. An Bord waren 42 Passagiere.
Der schwimmende Bus ist erst seit gut zwei Monaten eine Touristenattraktion in Lübeck. Am Sonnabendnachmittag ist das Amphibien-Fahrzeug mit 42 Passagieren an Bord gegen eine Brücke gefahren.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, wollte der 45 Jahre alte Fahrzeugführer des Schwimm-Busses um 16.10 Uhr die Holstentorbrücke unterqueren. Noch im Holstenhafen versagte die Steuerung des Fahrzeugs und die Elektrik fiel aus. Im Verlauf der engen Brückendurchfahrt stieß der Bus gegen das Brückenfundament. Dabei wurden unter anderem die Frontscheibe und die vordere, rechte Seitenscheibe des Busses beschädigt.
Zwei auf der vorderen Sitzbank befindliche Passagiere wurden durch Glassplitter leicht verletzt. Die Fahrgäste des Busses wurden im Bereich "An der Obertrave" durch die Rettungskräfte über eine Leiter an Land geholt. Der Bus wurde mit einem Mehrzweckboot der Feuerwehr zu seiner Einfahrstelle geschleppt und dort gegen 20.00 Uhr von einem Abschleppunternehmen aus dem Wasser gezogen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Lübeck wurde der Schwimm-Bus beschlagnahmt. Die Ermittlungen zu Unfallursache und - hergang dauern an.
Riverbus tourt erfolgreich durch Hamburg
Der Splash-Bus fährt seit April dieses Jahres Touristen durch Lübeck und ist dort zur Attraktion geworden. Vorbild des Lübecker Wasserbusses ist der seit 2010 in Rotterdam fahrende und schwimmende Splash-Bus. Die Lübecker Reederei City Schifffahrt H. Gabriel war darauf aufmerksam geworden und hatte sich entschlossen, das Amphibienfahrzeug auch in Lübeck einzusetzen.
Vor 15 Monaten hatte der Riverbus in Hamburg seinen Betrieb aufgenommen. Das Amphibienfahrzeug wurde eigens für den Betrieb in Hamburg entwickelt. Nach zahlreichen Tests durch Behörden und Klassifikationsgesellschaften hatte er im April 2016 seine Zulassung erhalten.