Kiel. Der Ministerpräsident habe sich „erfrischend selbstkritisch“ geäußert, so die Zeitschrift - und beansprucht den FDP-Erfolg für sich.
„Die ,Bunte‘ lebt von ihrer Glaubwürdigkeit und Authentizität“, bekundet die „Bunte“. Mit all ihrer Glaubwürdigkeit hatte sie unlängst einen Artikel über den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD) veröffentlicht, von dem viele behaupten, er habe Albigs Glaubwürdigkeit erschüttert – und er sei mit ein Grund dafür, dass die SPD bei der Landtagswahl verloren habe.
Die „Bunte“ wollte das nicht auf sich sitzen lassen – und verteidigt nun auf ihrer Internetseite den Artikel. „Der Ministerpräsident zeigte sich darin von einer anderen Seite, blieb erfrischend selbstkritisch und ehrlich“, schreibt das Blatt. „Unglücklicherweise wurden seine umstrittenen Antworten meist unvollständig zitiert, sodass ein falscher Eindruck entstand.“
"Bunte": Albigs Wahlniederlage nicht wegen des Interviews
Unter anderem hatte Albig gesagt, er habe sich schneller entwickelt als seine Frau, seine Ehe sei auch daran gescheitert. Die „Bunte“ behauptet, Albig habe die Wahl nicht wegen des Interviews verloren. „Sicherlich haben viele unterschiedliche Faktoren zu diesem überraschenden Ergebnis geführt, die schwer gegeneinander abzugrenzen sind“, heißt es auf der Internetseite.
Das ist sicherlich richtig. Schräg wird es aber, wenn die „Bunte“ das erfolgreiche Abschneiden der FDP bei der Landtagswahl allein für sich beansprucht. „Persönliche Porträts von Politikern in der ,Bunten‘ können auch Wahlen gewinnen“, schreibt das Blatt. Bestes Beispiel dafür sei das Interview mit Wolfgang Kubicki, FDP, das eine Woche nach dem Albig-Interview erschienen sei. Kubicki habe sich sehr offen und persönlich zu seinen beiden Ex-Frauen geäußert – und dann ein Rekordergebnis erzielt. Merke: Von „Bunte“ lernen heißt ausschließlich siegen lernen – und niemals verlieren.