Elsfleth/Kiel. Das berühmte Segelschulschiff ist marode. Verteidigungsministerium prüft, ob der Dreimaster “Gorch Fock“ ausgemustert werden muss.

Die Zukunft des Segelschulschiffs "Gorch Fock" ist ungewiss. Nach Informationen von NDR 1 Welle Nord will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in der kommenden Woche entscheiden, wie es mit dem Schiff der Deutschen Marine weitergeht: Wird die "Gorch Fock" weiter repariert oder außer Dienst gestellt? CDU-Verteidigungsexperte Ingo Gädechens sagte, geprüft werde auch ein Neubau. Grund für die Überlegungen sind die immens gestiegene Kosten für die Reparatur der 58 Jahre alten Bark. Sie belaufen sich nach NDR-Informationen inzwischen auf 35 Millionen Euro.

Arbeiten wurden im Oktober gestoppt

Seit mehr als einem Jahr liegt das Segelschulschiff "Gorch Fock" auf einer Werft im niedersächsischen Elsfleth. Das Schiff sollte dort auf den neusten Stand gebracht werden. Für die Arbeiten waren unrsprünglich sieben Monate geplant. Die Rückkehr des Segelschulschiffs "Gorch Fock" aus der Werft verzögerte sich, hieß es dann im vergangenen Oktober. Bei einer Überprüfung hatten Experten festgestellt, dass die Masten marode sind und ersetzt werden müssen. Im Anschluss wurden Schäden am Oberdeck der Bark festgestellt. "Das Holzdeck muss erneuert werden", hieß es. Mitte Oktober wurde entschieden, alle weiteren Arbeiten vorerst zu stoppen.

Segelschulschiff „Gorch Fock“ sticht in See

Besatzungsmitglieder der
Besatzungsmitglieder der "Gorch Fock" an Deck © dpa | Markus Scholz
Besatzungsmitglieder in den Masten
Besatzungsmitglieder in den Masten © dpa | Markus Scholz
Das Segelschulschiff der Deutschen Marine startet zu seiner 166. Ausbildungsreise
Das Segelschulschiff der Deutschen Marine startet zu seiner 166. Ausbildungsreise © dpa | Markus Scholz
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Die "Gorch Fock" wird auch zum Hafengeburtstag nach Hamburg kommen © dpa | Markus Scholz
Das Segelschulschiff der Deutschen Marine
Das Segelschulschiff der Deutschen Marine "Gorch Fock" in Kiel © dpa | Markus Scholz
Das Segelschulschiff der Deutschen Marine
Das Segelschulschiff der Deutschen Marine "Gorch Fock" vor dem Start zu seiner 166. Ausbildungsreise an der Pier © dpa | Markus Scholz
Die „Gorch Fock“ läuft unter Segeln über die Kieler Förde (Archivfoto)
Die „Gorch Fock“ läuft unter Segeln über die Kieler Förde (Archivfoto) © dpa | Carsten Rehder
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Die beiden ursprünglich geplanten Ausbildungstörns für den aktuellen Offiziersjahrgang im Frühjahr und Sommer 2017 mit dem Dreinmaster fielen deshalb aus. Ursprünglich sollte das Schiff der Marine bereits im März 2017 wieder zur Verfügung stehen. Bereits im Sommer hatte ein Sprecher des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr die Reparaturkosten mit 20 Millionen Euro beziffert.

Bund der Steuerzahler kritisierte Reparaturausgaben

Schließlich kritisierte auch Bund der Steuerzahler die aufwendigen Reparaturen des Marine-Segelschulschiffs "Gorch Fock". Ein Neubau wäre günstiger, heißt es im Schwarzbuch 2016/17. So sei zum Beispiel das private Segelschulschiff "Alexander von Humboldt II" 2011 für nur 15 Millionen Euro neu gebaut worden.

Die "Gorch Fock" wurde in Hamburg gebaut

Die „Gorch Fock“ ist ein Ausbildungsschiff der Deutschen Marine. Offizier- und Unteroffizieranwärter erhalten hier ihre praktische und theoretische Ausbildung für spätere Verwendungen in der Flotte. Gerade die Ausbildung auf einem Segelschulschiff prägt die Charaktereigenschaften und Gemeinschaftssinn, die für einen militärische Vorgesetzten unerlässlich sind.

Die „Gorch Fock“ wurde in Hamburg bei Blohm & Voss gebaut und ist in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel beheimatet. Stapellauf war am 23. August 1958, die Indienststellung folgte am 17. Dezember 1958. Unmittelbar darauf erfolgte die Übernahme der Patenschaft für die Hansestadt Hamburg durch den Ersten Bürgermeister. Auslandsreisen und Besuche ausländischer Häfen bestimmen den Lebenslauf des Segelschulschiffes.