Kampen. Gemeinde und Pächter lösen den Vertrag für die Immobilie am Roten Kliff zum Jahresende auf. Restaurant bringt kein Glück.
Es wird das vorerst letzte Weihnachtsfest sein, das die Gäste in der legendären Sturmhaube auf Sylt feiern können. Einen Tag nach dem Zweiten Advent gaben Pächter und Eigentümer am Montag bekannt: "Anfang 2017 wird die Sturmhaube ihre Pforten schließen." Wann und in welcher Form das Restaurant unweit des Kampener Roten Kliffs wieder öffnen wird, steht derzeit in den Sternen.
Wie die Gemeinde Kampen und das Gastronomieunternehmen Laggner-Gruppe (Lutter & Wegner) als Pächterin mitteilen, hat sich das Konzept als zu aufwändig und wirtschaftlich nicht mehr darstellbar erwiesen. Kurzum: Es wurden offenbar rote Zahlen geschrieben. Dazu kommen die notwendigen umfangreichen Baumaßnahmen, die eine längere Schließung der 1967 erbauten Sturmhaube bedingt hätten.
Stromanschluss reicht offenbar nicht aus
Die "Sylter Rundschau" nennt in diesem Zusammenhang den Betrag von 750.000 Euro allein für die Sanierung. Bereits in diesem Sommer waren Maßnahmen zum Brandschutz durchgeführt worden. Nun wären Wasserleitungen, Elektrik, Heizung und Lüftung dran. Laut "Sylter Rundschau" werde die Sturmhaube etwa noch immer durch einen Hausstromanschluss aus den 1960er-Jahren versorgt, was immer wieder zu Ausfällen führe.
Silvester wird in der Sturmhaube noch gefeiert
"Die Sanierung kann während des laufenden Betriebs nicht durchgeführt werden", sagt Kampens Bürgermeisterin Steffi Böhm. Jetzt wird die Gemeinde ein Konzept für die weitere Nutzung erarbeiten müssen. Von der Schließung Anfang 2017 sind die Weihnachtsfeiertage und die Silvesternacht 2016 nicht betroffen. Bis dahin wird der Betrieb geregelt weitergeführt.
Auch Verleger Hans Barlach versuchte sich
Bereits vor neun Jahren wollte der 2015 verstorbene Hamburger Verleger Hans Barlach die Sturmhaube in ruhigere wirtschaftliche Zonen führen. Er beteiligte sich mit dem Star-Koch Markus Semmler an dem Projekt. Immer wieder hatte es dann in dem Restaurant neue Konzepte und personelle Wechsel gegeben. Vor drei Jahren hatte schließlich die Laggner-Gruppe aus Berlin das Objekt gepachtet und als gastronomischen Betrieb weitergeführt.