Wedel. Vierte Leiche im Wedeler Familiendrama identifiziert. Andreas R. bestellte nach Mord wohl absichtlich die Großeltern zum Haus.
Bei der am Dienstag in Wedel gefundenen Frauenleiche handelt es sich wie von den Ermittlern bereits erwartet um die 37-jährige Ximena V., die Mutter der am Sonntag tot aufgefundenen Geschwister. Nach Angaben der Mordkommission Itzehoe ist die Identifizierung während der Obduktion zweifelsfrei erfolgt. Klar ist auch, dass die Frau wie auch ihre Kinder einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel.
Laut dem Obduktionsergebnis ist massive Gewalteinwirkung auf den Kopf und den Hals der Wedelerin todesursächlich gewesen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 49-jährige Ehemann Andreas R. seine Frau während eines Streits bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag voriger Woche getötet hat. Mehrere Stunden später soll er die Leiche dann in einem Sack hinter dem Grundstückszaun vergraben haben.
Kinder in Badewanne ertränkt
Vermutlich haben in der Folge die Kinder immer wieder nach der Mutter gefragt – und Andreas R. muss beschlossen haben, seine Kinder mit in den Tod zu nehmen. Laut den Ermittlern ertränkte er am Sonnabendvormittag seinen zwei Jahre alten Sohn und die fünf Jahre alte Tochter in der Badewanne des Bungalows am Wedeler Kiefernweg. Am Sonntagvormittag bestellte er um 10.30 Uhr die Großeltern der Kinder zum Haus – angeblich, um mit ihnen einen Ausflug zu machen. Als niemand die Tür öffnete, sahen die Großeltern mit ihrem Schlüssel nach dem Rechten und fanden die toten Kinder.
Andreas R. hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits das Leben genommen. Er sprang um 8.30 Uhr vom Dach eines siebenstöckigen Hochhauses in Rissen, in dem die Familie eine Ein-Zimmer-Wohnung besaß. Motiv des Familiendramas sind laut den Ermittlern familiäre Probleme. Offenbar hatten sich Andreas R. und Ximena V. schon einmal getrennt, dann jedoch einen Neuanfang versucht. Dieser war offenbar gescheitert. Laut den Ermittlern wollte sich Ximena V. von ihrem Mann trennen.