Wacken/Hamburg. 75.000 Metalfans aus aller Welt müssen aufgrund der veränderten Sicherheitslage mit schärferen Kontrollen in Wacken rechnen.

Was 1990 auf einem zur Bühne umfunktionierten Anhänger begann, ist 2016 das bekannteste Metal-Festival der Welt: das Wacken Open Air. Auf einer Größe von rund 270 Fußballfeldern am Rande des kleinen Dörfchens im Kreis Steinburg, das dem Festival seinen Namen gibt, sind die Aufbauarbeiten in vollem Gange. Bühnen, Wege, Zelte und tausenderlei Dinge mehr müssen koordiniert werden, dazu kommt in diesem Jahr ein verschärfter Blick auf das Thema Sicherheit.

Wenn in der nächsten Woche 75.000 Fans der harten und härtesten Musik nach Wacken kommen, müssen sich altgediente Festivalgänger in einigen Punkten umstellen: So sind unter dem Eindruck der veränderten Sicherheitslage erstmals Rucksäcke und Taschen auf dem Festivalgelände verboten. „Es darf nur noch eine kleine Bauchtasche mitgenommen werden für die persönlichen Gegenstände", erläutert Produktionschef Helge Staack. So sollen lange Warteschlangen am Einlass zum Hauptgelände vermieden werden. Denn es gilt, so Staack weiter: „Für die Sicherheit werden wir ein Maximum an Kontrollen durchführen.“ Zudem werde die Videoüberwachung neuralgischer Punkte noch verstärkt werden.

In Wacken ist man so gut vorbereitet, "wie man es nur sein kann"

Schon vor dem alljährlichen Ansturm der Metalheads aus aller Welt wird auf das Thema Sicherheit viel Wert gelegt, betonen die Organisatoren. Mit unseren Sicherheitskonzepten, den Absprachen mit den zuständigen Sicherheitsorganen, sind wir so gut vorbereitet, wie man auf so eine Veranstaltung vorbereitet sein kann“, sagt Staack. „Damit bieten wir schon seit Jahren einen höchstmöglichen Sicherheitsstandard.“ Staack erwartet auch in diesem Jahr wieder ein lautes, aber friedliches Fest. „Es gibt keine konkrete Gefährdungslage für Wacken: Wir haben lediglich eine Gefährdungslage, wie sie in ganz Europa herrscht.“

Auch Sicherheitschef Thomas Hess ist optimistisch, dass das Wacken Open Air weiterhin ein sicheres Festival wird. Dabei profitiert man auch davon, dass man es – anders als bei vielen anderen Musikfestivals – mit einer ziemlich homogenen Besuchergruppe zu tun hat. Staack beschreibt sie als "eine Community, die sich untereinander kennt, und gegenseitig auf sich aufpasst". Die Bindung untereinander sei wesentlich stärker als bei anderen Veranstaltungen. „Man erkennt ziemlich schnell, wer nicht dazu gehört.“

Mit Material von dpa