Kellinghusen. Feuerwehr musste in Kellinghusen Mann aus geflutetem Auto befreien. Für Mittwoch warnt der Wetterdienst vor Tornados und Starkregen.

Heftige Wolkenbrüche haben am Dienstagnachmittag und -abend in Teilen Schleswig-Holsteins zu Straßenüberschwemmungen, überlaufenden Kanälen und gefluteten Kellern geführt. Über Rantum auf Sylt und in Dithmarschen wurden sogenannte Trichterwolken, auch Funnel genannt, gesichtet. Das sind Windhosen, die im Gegensatz zum Tornado keinen Kontakt zum Boden haben.

Funnel über Dithmarschen

Windhose über Rantum

Feuerwehr rettet Autofahrer aus vollgelaufenem Wagen

Örtlich fielen innerhalb kürzester Zeit 40 Liter Wasser pro Quadratmeter zu Boden. In Kellinghusen (Kreis Steinburg) westlich von Itzehoe waren die Feuerwehren am Dienstagnachmittag im Dauereinsatz. Mehrere Straßen an der Stör standen unter Wasser. Die Hauptstraße verwandelt sich dort in einen reißenden Bach. Feuerwehrleute mussten einen Autofahrer aus einem vollgelaufenen Wagen befreie. „Das Wasser war schlagartig bis 20 Zentimeter unters Dach in dem Wagen hochgeschossen“, sagte der stellvertretende Wehrführer Oliver Heesch am Mittwoch. Dadurch habe sich die Türverriegelung nicht mehr aufheben lassen.

Eine Arztpraxis in Kellinghusen wurde überflutet. Die Einrichtung schwamm im Wasser. Eine Schule war auch betroffen. Hier standen drei Klassenzimmer unter Wasser. Insgesamt rückten Einsatzkräfte bis in die Nacht zu Mittwoch in Kellinghusen zu 53 Einsätzen aus. Überwiegend mussten sie vollgelaufene Keller leerpumpen, wie Heesch sagte.

Tornadogefahr in Schleswig-Holstein

Auch für Mittwoch warnt der Deutsche Wetterdienst vor Gewittern und Starkregen im Norden. Örtlich seien Unwetter durch heftigen Starkregen mit Mengen bis 40 Liter pro Quadratmeter und Stunde möglich. Die Bildung einzelner Tornados ist nicht ausgeschlossen, heißt es. Schuld am schlechten Wetter ist den Meteorologen zufolge eine Tiefdruckrinne, die sich von den Britischen Inseln über Norddeutschland bis nach Moldawien erstreckt. Sie bestimmt mit sehr feuchter Luft das Wetter.

In der Nacht zum Donnerstag lässt laut Deutschem Wetterdienst das Gewitterrisiko vorübergehend nach.