Henstedt-Ulzburg. Ein besorgter Vater hatte das Schulamt eingeschaltet. Eine Untersagung der Aktion wurde zurückgenommen, doch die Schüler verzichteten.

An der Gemeinschaftsschule Rhen in Henstedt-Ulzburg hat es großen Wirbel um eine Mottowoche gegeben, die die Schüler traditionell am Ende des Schuljahres organisieren. Am Freitag, dem letzten Tag der Mottwoche, wollten die Schüler unter dem Motto „Nutten und Zuhälter“ verkleidet am Unterricht teilnehmen. Doch dazu kam es nicht, weil ein besorgter Vater das Kreisschulamt und das Kieler Bildungsministerium einschaltete.

Der Segeberger Kreisschulrat Jürgen Hübner hatte nichts gegen die Veranstaltung. „Ich konnte die Bedenken des Vaters nicht teilen“, sagte der Schulrat. Hübner sah „vom Grundsatz“ her keine Gefahr für die Schülerinnen und Schüler. Bei der Schulaufsicht des Landes wurde das Thema zunächst anders beurteilt: Die Veranstaltung wurde untersagt. Doch dann kam alles anders: Da die Schüler sich das Motto selbst ausgesucht hatten und freiwillig teilnehmen konnten, entschied Ministerin Britta Ernst kurzfristig, die Untersagung zurückzunehmen.

Für die Schüler der Henstedt-Ulzburger Gemeinschaftsschule kam die ministerielle Erlaubnis allerdings zu spät. Aus Protest haben sie sich gar nicht mehr verkleidet.