Friedrichskoog. Der erste kulleräugige Heuler heißt „Piefke“. Er war eine Frühgeburt als er gefunden wurde. In der Seehundstation wird er aufgepäppelt.
Die Seehundstation Friedrichskoog in Schleswig-Holstein hat am Montag den ersten Heuler der Saison vorgestellt. Der 9,2 Kilogramm schwere „Piefke“ wurde am 11. Mai am Damm der Lorenbahn zwischen Dagebüll und der Hallig Oland entdeckt. „Piefke“ war nach Angaben des Landesjagdverbands eine erst wenige Tage alte Frühgeburt, die noch das lange weiße Embryonalfell trug.
Er wurde zunächst in der Seehundstation in Quarantäne gehalten, bevor er am Wochenende in ein normales Aufzuchtbecken umzog. Dort wird er nun aufgepäppelt, bis er nach zehn bis zwölf Wochen das für die Auswilderung nötige Mindestgewicht von 25 Kilogramm erreicht hat. Er wird in den Aufzuchtbecken nicht lange allein bleiben, denn am Wochenende wurden mit „Heintje“ und „Smutje“ bereits weitere Heuler eingeliefert, die zunächst in die Quarantäne kamen, sagte Stationsleiterin Tanja Rosenberger.
Die Seehundstation Friedrichskoog ist nach einem internationalen Abkommen die einzige berechtigte Aufnahmestelle für Heuler in Schleswig-Holstein. Dort werden die kulleräugigen Tierbabys aus Nord- und Ostsee vor dem Hungertod gerettet. Im vergangenen Jahr wurden 174 von ihren Müttern verlassene Seehundbabys aufgenommen.