Teure Blitzer-Fotos mit Vorwarnung: Polizisten in Schleswig-Holstein kontrollierten an Unfallstellen, vor Schulen oder Kindergärten.
Vorsicht Kamera: Auch Schleswig-Holsteins Polizisten haben am Donnerstag verstärkt Temposünder ins Visier genommen. An insgesamt 75 Messorten kontrollierten sie das Tempo der Autofahrer. „Wir hatten einen ruhigen Beginn, möglicherweise auch aufgrund des guten Wetters“, sagte Landespolizeiamts-Sprecher Torge Stelck am Donnerstagmittag. Landesweit seien rund 200 Beamte beim Blitzmarathon im Einsatz.
Bis zum frühen Nachmittag überprüften die Beamten 24.385 Fahrzeuge, in 1251 Fällen lag die gemessene Geschwindigkeit über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Somit verstießen 5,13 Prozent der Fahrer gegen das Tempolimit. Dies sind mehr als beim letzten in Schleswig-Holstein durchgeführten Blitzmarathon 2014 (4,71 Prozent).
In Bönningstedt raste ein Autofahrer mit 117 Kilometer pro Stunde statt der erlaubten 50 durch die Ortschaft. Er muss mit einem Bußgeld von 480 Euro, drei Monaten Fahrverbot und zwei Punkten in der Verkehrssünderkartei rechnen.
Blitzer stehen an Unfallschwerpunkten
Innenminister Stefan Studt (SPD) kommentierte am frühen Nachmittag die erste Zwischenbilanz des Blitzmarathons: „Die Zwischenbilanz des Blitzmarathons zeigt, dass diese Maßnahme richtig und wichtig ist. Rasen entscheidet über Leben und Tod. Und jeder Raser ist einer zu viel. Je höher die Geschwindigkeit, desto schwerer sind auch die Unfallfolgen. Dass heute zahlreiche Autofahrer trotz polizeilicher Vorankündigung in die Radarfalle getappt sind, zeigt, dass die Hemmschwelle bei einigen Verkehrsteilnehmern erschreckend niedrig ist. Unser Ziel muss es sein, das Geschwindigkeitsniveau flächendeckend zu senken. Die Verkehrsüberwachung bleibt deshalb eine zentrale Aufgabe der Landespolizei.“
Geblitzt wurde an Unfallschwerpunkten und an sensiblen Orten wie Kindergärten, Schulen sowie Altenheimen. Außerdem sind auf den Autobahnen und Bundesstraßen verstärkt Videostreifen im Einsatz.
Mehr als 20 EU-Staaten beteiligen sich an Blitzmarathon
Im vergangenen Jahr hatte sich das nördlichste Bundesland unter anderem wegen des G7-Außenministertreffens in Lübeck nicht an der Aktion beteiligt. 2014 wurden beim Blitzmarathon nach Angaben des Landespolizeiamtes 99.581 Fahrzeuge kontrolliert. 4644 davon fuhren zu schnell.
Nach Angaben von Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) beteiligen sich an dem Kontrolltag nicht nur viele andere Bundesländer, sondern auch mehr als 20 europäische Staaten.