Hamburg. Bis Freitagmorgen um 2 Uhr müssen Verkehrsteilnehmer an mindestens 147 Punkten in der Hansestadt die Augen noch offener halten.

Trotz massiver Kritik am Prozedere ist am Donnerstagmorgen auch in Hamburg und Schleswig-Holstein der bundesweite Blitzmarathon angelaufen. In Schleswig-Holstein messen nach Polizeiangaben landesweit 192 Beamte an 75 Messorten die Geschwindigkeit.

In Hamburg müssen Verkehrsteilnehmer an 147 Stellen mit Kontrollen rechnen – das sind 38 weniger als im Vorjahr. Zudem werden auch die Autobahnen verstärkt mit Videofahrzeugen (Provida) kontrolliert. Scharfgestellt bleiben die Blitzer bis um zwei Uhr am Freitagmorgen.

An diesen 147 Straßen wird geblitzt

Geblitzt wird an Unfallschwerpunkten und an sensiblen Orten wie Kindergärten, Schulen sowie Altenheimen. Außerdem sind auf den Autobahnen und Bundesstraßen verstärkt Videostreifen im Einsatz. Unangepasste Fahrweise oder zu schnelles Fahren zählen nach Polizeiangaben zu den häufigsten Ursachen für schwere Verkehrsunfälle.

Verkehrsforscher stellen den Nutzen der Aktion mehr denn je in Frage, in Hamburg fordert die FDP sogar eine Absage des Blitzmarathons. „Es wäre besser, die allzu knappen Polizeikräfte effektiv an den prioritären Schwerpunkten einsetzen“, sagte der Bürgerschaftsabgeordnete Carl Jarchow dem Abendblatt.

Gerhard Kirsch, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), stieß ins selbe Horn: "Der Blitzmarathon bindet sehr viele Kräfte der Polizei, und es gibt keinen Beleg, dass durch die Aktion weniger Menschen zu schnell fahren."